John Sinclair 2000 - 95 - Der Schädelthron (Lübbe Audio)
Eigentlich zocken Bill (Detlef Bierstedt) und der kleine Johnny Conolly (Flemming Draeger) gerade friedlich ein paar Games. Gleichzeitig tut sich etwas merkwürdiges auf der Veranda. Einer der Roten Vampire steht dort und guckt blöd aus der Wäsche. Genug Zeit um John (Frank Glaubrecht) um Hilfe zu beten. Erst als der Geisterjäger eingetroffen ist, macht sich der dämonische Geselle daran seine düstere Aufgabe zu erfüllen. Dabei wird der Blutsauger aber recht rabiat von der Wölfin mit Nadine Bergers Gesicht zerfleischt. Kurz darauf ist dieser fragwürdige Angriff vergessen und nur noch eine kleine Nebensache. In Norwegen, in einem Wald auf den Lofoten sind in letzter Zeit zahlreiche Menschen spurlos verschwunden. Alles deutet darauf hin, dass die Strigen zurückgekehrt sind. Der Sage nach versuchen sie den Schädelthron zurückzuerobern. Doch wo lässt sich dieser Thron finden? John reist nach Norwegen, wo der örtliche Polizist Nils Björnsson (Achim Buch) ihm tatkräftig zur Seite steht. Langsam kommt der britische Geisterjäger der Wahrheit näher, noch ohne zu ahnen, dass er mal wieder einen Plan der Mordliga durchkreuzt, wenn auch dieses mal nicht bewusst.
Nachdem man in der vorherigen Folge mal wieder alles angehalten hat um ein wenig Füllmaterial einzuschieben geht der aktuelle Handlungsbogen um die Strigen weiter. Auch das Scharmützel mit der Mordliga geht in die nächste Runde, nervt allerdings auch ein wenig mit den bekannten innerlichen Zickerreien. Der Fall um die tödlichen Eulen selbst ist jedoch recht spannend. Hier bekommen wir einen weiteren Kampf gegen die Strigen, jedoch im Gewandt eines seichten skandinavischen Krimis. Das Setting ist abenteuerlich und eine interessante Abwechslung und John Sinclair wird mit ein paar Überraschungen klar kommen müssen wenn er heil in seine Heimat reisen möchte.
Highlight dieser Episode ist unter den Sprechern diesmal Achim Buch, der hier zwar überraschend stark nach Herrn Glaubrecht klingt, aber als dessen Partner im Kampfe gegen die Eulen einige starke Szenen abliefern konnte. Kleine Auftritte von Hannes Stelzer und Maria Hartmann sind jedoch auch nicht zu verachten. Glaubrecht selbst ist wieder etwas lustvoller dabei, richtig frisch klingt er aber trotzdem nicht. Ansonsten kommen die bekannten weiteren Figuren der Serie nur kurz am Rande vor, weshalb Glaubrecht und Buch die Episode über längere Strecken alleine trage und damit haben sie nicht allzu große Mühe.
Dabei hilft ihnen auch die gelungene Atmosphäre, diese ist recht kühl, windig, man hört das man sich auf einer Insel und in Wäldern befindet. Da hat man erneut auf hohem Niveau gewerkelt. Nur die Strigen selbst dürften besser klingen. Gerade da ein paar der Monstersounds schon in unzähligen anderen Hörspielen, Videogames und so weiter zu hören waren. Ansonsten ist wie jedes mal zu kritisieren, dass man Horror gerne mit Lautstärke verwechselt. Denn entgegen der Meinung der Produzenten dieses Hörspiels ist eine plötzlich höhere Lautstärke eher lästig, aber keinesfalls spannend oder gruselig. Selbiges trifft auch auf die musikalische Untermalung zu. Hochklassig und handwerklich sauber wird hier gearbeitet, doch letztlich gibt es doch immer nur mehr von dem bekannten.
Wieder eine runde Episode. Alles wird uns auf hohem Niveau präsentiert, was durchaus unterhalten, aber nie begeistern kann. Ich habe diese Folge gerne gehört, genauso wie aber alle anderen Folgen der letzten Monate wird aber auch diese vermutlich über Jahre nicht erneut den Weg in die Anlage finden.
6,8 von 10 Ränkespiele