Area D #3 (Carslen Manga)
Das Wachpersonal der Area D kommt angebraust um Ruhe in die Gruppen der neuen und alten Gefangenen zu bringen. So lernen Jin Kazaragi, ein gefangener Altered der S-Klasse und seine Freundin auch die erbarmungslose Oberwärterin Jiga kennen, die sogleich einige Verwarnungen mit tödlichem Endresultat verteilt. Niemand außer Jin traut sich einzuschreiten und den Knastis somit das Leben zu retten. Aus Rache für diese Aktion verrät Jiga allen anderen Gefangenen den Grund für Jins Inhaftierung. Er war nämlich der Mutant, der damals in der Stadt Lotos über 20.000 Menschen tötete und so dafür sorgte, den Rassenhass gegen die Altered noch mehr zu verstärken. Ohne seinen Anschlag damals wären viele der Mutanten vermutlich niemals verhaftet worden. Sofort stehen Jin und seine Freunde auf den Abschusslisten aller anderen Gefangenen und nur wenn sie jetzt dicht beisammen stehen können sie überleben.
“Wenn Blicke töten könnten…” ist eine häufiger gebrauchte Floskel. Stellt euch aber mal vor euch begegnet ein hochgewachsener Mann mit einem Eulenkopf und tödlichen Krallen, der wirklich nur durch seinen euligen Blick Leute abmurksen kann. Gruselig, aber nur eine von den vielen merkwürdigen Mutantenfähigkeiten in Area D. Unter anderem Verrät Kyouchi Nanatsuki in diesem Band auch endlich Kaitos Fähigkeit, nämlich ein Vakuum in ihm. So groß wie er selbst, in dem er dann alles mögliche und unmögliche verstauen kann und was sehr viel mehr ermöglicht als man auf den ersten Blick glauben würde. Neben Jiga und den anderem Wachpersonal der Insel führt der dritte Band auch die Konferenz der Übermenschen ein. Keine netten Leute. Ansonsten kann der Autor die Waage zwischen Charakterentwicklung, Backstory, Action und Überlebenskampf recht gut einpendeln lassen. Jedenfalls wird es nie langweilig, aber auch nicht zu überladen mit Kämpfen. Abgesehen vielleicht vom Kampf gegen Owl Eye. Bei dem ist recht schnell die Luft raus.
Liegt allerdings nicht an seinem Design. Yang Kyung-Il hat nämlich einige recht interessante Figuren erschaffen. Dass das Writing sich ansonsten aber ansonsten zu sehr aus der Historie der X-Men bedient, dafür kann der Zeichner ja nichts. Dieser bietet uns und unseren feisten Glubschern vor allem immer wieder aufregende Action. Lange Fights, mit coolen Posen und etwas Fan-Service darf es auch sein. Sieht hübsch aus, vor allem Details wie die Rüstung der Wachleute, die verworrenen Rohre der alten Industrieanlagen und ähnlich detailverliebt umgesetzte Kulissen können überzeugen. Einige der Figuren sehen hingegen allerdings doch etwas generisch aus. Gerne bedient man das Klischee des Mangaschönlings oder der uninteressanten Alltagsfresse. Auf der anderen Seite stehen dafür aber auch immer abgedrehtere Charaktere. Ist also zu verkraften.
Area D besteht im Grunde nur aus Ideen, Versatzstücken und Fragmenten aus den X-Men Comics von Marvel. Das Ganze wurde allerdings extrem japanisiert und mit dem Plot von Battle Royale gekreuzt. Das Ergebnis ist nichts besonderes, ist für Fans solcher Geschichten aber sein Geld wert. Wer aber schon einige X-Men Comics im Regal hat kann eigentlich verzichten.
6 von 10 Diamantbögen