Julchen und Jettchen - Die verliebten Apothekerstöchter (1982) [Ascot Elite]
Julchen (Flore Sollier) und Jettchen (Brigitte Lahaie) sind zwei frühreife Apothekerstöchter. Was ihren Eltern allerdings nicht gerade schmeckt. Deshalb und weil sie Papis Apothekenassistenten etwas zu sehr auf die Pelle rücken, kommen sie aufs Internat. Dort treibt an ihnen die Flausen allerdings nicht aus, sondern verschlimmert ihr frevlerisches Sexverhalten noch. Im Unterricht gibt es scheinbar nichts anderes als Sexualerziehung und bevor man sich versieht, sind Lehrerin Frau Braun (Jane Baker) und ihre Schülerinnen Nackidei und spielen sich verzückt an den Knöspchen. So lernen sie alles was man über Sex wissen sollte in der Praxis. Mit dem gerade erst erlernten Wissen, wollen sie wieder daheim einer jungen Dame helfen. Diese ist seit langem unbefriedigt. Ihr Mann interessiert sich nur noch für seinen Bodybuilder Kram und anstatt an ihr, schraubt er nur an seinen Hanteln herum. Da denken sich die beiden Teenys etwas auf um ihn wieder auf Touren zu bringen.
Was für ein Schweinkram. Was Michael Thomas alias Erwin C. Dietrich (Die teuflischen Schwestern) uns hier serviert ist schon ganz schön gewagt. Allerdings handelt es sich hierbei auch um die allerletzte Regiearbeit, die der Schweizer Filmer, Autor und Produzent absolvierte. Vermutlich wollte er mal schauen wie weit er gehen durfte um immer noch als Softcore Filmer durchzugehen. Der Übergang zu Hardcore Sex ist jedenfalls fließend und sehr viel fehlt hier nicht mehr. Teilweise würde ich sogar sagen es fehlt nichts. Geschrieben wurde der Film von Christine Lembach (Frauengefängnis), die einige Dreh- und Dialogbücher für Erotikkomödien aber auch XXX-Streifen geschrieben hat.
Für einen Film dieser Art und aus dem Hause Elite, ist es zumindest optisch ein hübsches Werk geworden. Neben den ansehnlichen Darstellerinnen Brigitte Lahaie und Flore Sollier fängt die Kamera aber auch pittoreske Landschaften und Wälder ein. Genauso werden die Straßen von Zürich recht schön gefilmt und als Internat dient hier Schloss Wyden. Einige schöne Kulissen erwarten den Zuschauer, auch wenn dieser vermutlich mehr damit beschäftigt sein wird Sekundäre und Primäre Geschlechtsmerkmale zu beglotzen. Dazu fällt mir ein, der Mann für die Spezialeffekte dieser Produktion heißt Karlheinz Reiber. Ein Zufall? Ich glaube nicht.
Eigentlich wären Julchen & Jettchen ein recht unterhaltsamer und unheimlich schlüpfriger Vertreter des Genres. Herr Reiber hatte jedenfalls seinen Spaß mit den Damen. Zerstört wird die recht kurzweilige Unterhaltung durch eine Montage, die die Mädchen beim nackten Schmetterlingsangeln zeigt, während rührselige Musik spielt. Zum anderen störte mich der eklige Bodybuilder, der auch schon in irgendeinem Franco Film zu sehen war. Abgesehen von ein paar nervigen Szenen eigentlich ein ganz süßer Schlafzimmer Film um Mama und Papa ein wenig zum Lachen zu bringen, nur um sie anschließend wieder ein wenig scharf zu machen. Kann man gesehen haben, gibt jedenfalls unzählige Filme dieser Art, die sehr viel inkompetenter geraten sind.
Die Blu-ray des Films sind super aus und die Disc ist zudem noch mit Bonusmaterial voll geballert. Es gibt den Original Kinotrailer, mehrere Featurettes, viele weitere Trailer und ein Interview mit Erwin C. Dietrich.
6,4 von 10 im Klassenzimmer stimulierte Brustwarzen