Witchboard 2: The Devil's Doorway (1993)
Ihr ganzes Leben hat Paige (Ami Dolenz) sich alles von ihrem herrschsüchtigen Vater befehlen lassen. Nach seinem Tod, war es ihr sehr dominanter Freund, ein Polizist namens Mitch (Timothy Gibbs) der ihr Leben lenkte. Jetzt reicht es ihr aber und sie will alles selbst in die Hand nehmen. Sie nimmt sich ein Atelier, damit sie endlich wie in ihren Träumen Zeichnen und ihren öden Bürojob an den Nagel hängen kann. Gleichzeitig trennt sie sich auch von Mitch um endlich frei zu sein. Als der die Trennung jedoch nicht akzeptieren will, hilft ihr Russel (John Gatins) den rachsüchtigen Ex los zu werden. Die beiden verbringen etwas Zeit zueinander und es scheint alles besser zu werden für Paige. Bis sie ein altes Ouija Brett findet. Durch das Brett redet die verstorbene Susan (Julie Michaels) mit ihr, deren Mörder Paige für sie finden soll…
Der erste Teil der Witchboard Trilogie war ganz okay, nichts wirklich besonderes, aber wer gerne mit solchem Hexenkram rummacht, wird sich bestimmt davon einlullen lassen. Der Zweite Teil wurde ebenfalls von Kevin Tenney (Night of the Demons) geschrieben und gefilmt. Abgesehen davon, dass hier auch ein Hexenbrett vorkommt, haben die Filme nichts miteinander gemein. Es ist nicht mal das gleich Brett. Daher ist natürlich auch keiner der Darsteller des ersten Films zurückgekehrt. Abgesehen von Todd Allen, der hier einen Miniauftritt als Müllmann hat.
Die Geschichte um einen ungeklärten Mord, der per Hexerei aufgelöst werden soll, worauf dann natürlich noch etwas Geisterbekämpfe folgt. Im Grunde einer der gradlinigsten Storys die man mit dem Set-Up überhaupt erzählen kann. Hier hat man noch eine kleine Wendung in den Plot eingebaut, diese ist aber für jeden Film erfahrenen schon lange im Voraus zu erkennen. Ami Dolenz (C2 - Killerinsekt), Tochter vom Monkees Sänger Micky Dolenz, Timothy Gibbs (11-11-11) und John Gatins (Leprechaun 3) - hier in seiner ersten Filmrolle - sind ebenso gut oder schlecht wie der gesamte Film.
Zwar mag der Streifen unoriginell sein, aber die Handlung ist nicht dumm und wird recht ordentlich erzählt. Selbiges trifft auf Darsteller, Sets, Machart und Look zu. Alles ganz nett, aber eben auch nichts besonderes. Objektiv betrachtet kann die Tür zur Hölle wohl sogar den ersten Teil übertrumpfen, vor allem das Liebesdreieck dieser Episode ist im Grunde nicht schlecht geschrieben. Subjektiv fehlt mir hier der Achtzigerjahre Charme, den die kleinen Direct to Video Produktionen der Neunziger einfach nicht mehr kreieren konnten. Allerdings hat Witchboard 2 auch weniger Szenen die derartig nerven, wie zum Beispiel das Medium aus dem ersten Part. Eigentlich ist ihr Pendant hier sogar mein liebster Charakter und Highlight des Films. Jeder Horrorfilm dieser Art brauch natürlich ein Medium oder Jemanden der an das Geschehen glaubt. Meist eine alte mexikanische Dame, eine junges Hippie Girl oder in diesem Fall - und jetzt kommt der Knaller - ein alter jüdischer Mann. Der von Marvin Kaplan sehr drollig gespielte Zauberladenhüter Morris spielt dann auch gleich damit wie selten es ist einen alten jüdischen Mann in dieser Position zu sehen. Die gute Seele des Films.
Abgesehen davon gibt es vielleicht noch die Traumsequenzen, die ein wenig reizen können, aber letztlich bleibt es ein zu gleichförmiges und relativ ödes Erlebnis. Gelangweilt habe ich mich allerdings auch nicht wirklich. Zum berieseln lassen hat es gereicht.
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