Night of the Living Deadpool (Panini)
Enthält die gesamte Miniserie “Night of the Living Deadpool” #1-#4, sowie eine der Kurzgeschichten aus “Marvel Heartbreakers” #1.
Dolores: Deadpools Lieblings Tex-Mex Laden, mit einem umwerfenden All-You-Can-Eat Angebot. Kar, dass Deadpool sich dort unendliche Mengen an Chimichangas reinwürgt. Nach einer dieser Fressorgien fiel er ins Fresskoma, aus dem ihm Nichts und wirklich Nichts aufwecken konnte. So verschläft er prompt die Zombieapokalypse und als er aufwacht sind alle anderen Helden schon lange Zombiefutter geworden und die wenigen Überlebenden haben schon lange ihre letzten menschlichen Züge verloren und tun alles um irgendwie zu überleben. Klingt nach dem perfekten Spielplatz für Wade Wilson.
Zirka 11 Jahre lang läuft Rick Grimes den fiesen Untoten in Robert Kirkmans Zombieepos “The Walking Dead” nun schon davon und die TV- Serie geht in die fünfte Staffel. Hinzu kommt noch, dass das Zombiegenre sie in den letzten Jahren ebenfalls extrem totgelaufen hat. Kombiniert man beides, findet man unendlich viele Klischees und Angewohnheiten, die man vortrefflich persiflieren und verulken kann. Genau das hat Cullen Bunn (Deadpool Killustrated) in “Night of the Living Deadpool” versucht. Zuerst denkt man bei dem Titel natürlich an eine Parodie von Romeros Klassiker, alles andere würde ja gar keinen Sinn machen, Ziel der Veralberung ist dann aber doch TWD. Genauso unlustig und forciert wie der Titel ist dann auch der Inhalt. Deadpools Humor kommt hier nie zur Geltung, die Zombies viel sabbeln zu lassen ist nur wenig witzig und die paar Geschmacksentgleisungen sind zwar in der Lage etwas Abwechslung rein zu bringen. Krude und dümmlich bleibt es aber trotzdem. Nur das Walking Dead Klischee, der wahnsinnig bösen Überlebenden, die zuerst nett wirken, sich dann aber als übelste Psychopathen herausstellen ist für einen einmaligen Gag ganz putzig. Ansonsten ist der Plot aber vollkommen witzlos, schwachsinnig und wirkt wie in ein paar Minuten zusammen geschreibselt. Vieles ergibt nur wenig Sinn und die Marvel internen Anspielungen machen es eigentlich nur noch schlimmer.
Die Cover der Miniserie sind mit Abstand das beste geworden und teilweise sogar ein wenig stylish geraten. Im Comic selbst kann eigentlich nur das Gimmick gefallen, dass nur Deadpool und ein paar Dinge mit denen er interagiert farblich geblieben sind, alles andere ist tot und was tot ist, hat natürlich keine Farbe mehr. Ist dann für ein paar Seiten nett anzusehen mehr aber auch nicht. Die Mixtur aus Deadpool/Marvel Zeichnungen und Parodie auf TWD sieht einfach nach nichts aus und langweilt recht schnell eigentlich nur noch. Zudem sind die Horrorszenen viel zu harmlos und nie eklig oder gruselig. Kann man sich wirklich ganz getrost sparen.
Als Bonus ist noch eine Kurzgeschichte über Elsa Bloodstone und Tabitha Smith enthalten. Wahnsinnig unkomisch und völlig deplaziert. Trotzdem musste ich kurt schmunzeln und auch wenn das Artwork sehr einfach ist, kann diese Kurzgeschichte doch etwas besser unterhalten als die Deadpool Miniserie. Warum diese, vollkommen Deadpool freie Short Story hier abgedruckt wurde, mag sich mir trotzdem nicht erschließen.
3,6 von 10 Taschenlampenköpfe