Rolls Royce Baby (1975) [Ascot Elite]
Lisa Romay (Lina Romay) hat vor einiger Zeit eine schlimme Erfahrung gemacht. Per Anhalter lies sie sich von zwei Truckern mitnehmen, die sie dann auch sogleich verführt hat. Nachdem sich die beiden einige Male mit ihr vergnügt hatten, wurde sie von den beiden einfach wieder rausgeworfen und zwar ohne ihre Klamotten oder irgendwas. Mittlerweile ist sie ein reicher Filmstar der freizügigen Art und hat neben einem Rolls Royce auch noch ihren Chauffeur Erik (Eric Falk), der ihr jeden Wunsch erfüllt. Um sich an dem männlichen Geschlecht zu rächen, sammelt sich Männer vom Straßenrand ein, vögelt sie und wirft sie dann wieder heraus. Eine wirkliche Erfüllung ist aber auch das nicht für sie. Jedenfalls nicht bis sie überraschend jemanden besonderes in ihre Limousine lockt.
Vor allem kennen wir Lina Romay (Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt) aus den Filmen ihres Gatten Jess Franco (Vampyros Lesbos: Die Erbin des Dracula). Hier ist Jess allerdings mal gar nicht anwesend und statt ihm, sitzt sein Produzent und Verleih Chef Erwin C. Dietrich (Ich - Ein Groupie: Das Mädchen mit dem Einwegticket) auf dem Stuhl. Dabei kratzt er bei diesem Film sehr viel doller an dem, was man Softcore noch irgendwie machen kann. Pimmel sind halbsteif, echte Stimulation wird faul kaschiert und ähnliches. Allein die Eröffnungsszene, die Romay beim untenrum rasieren zeigt, macht deutlich wie sehr hier die grenzen des Machbaren ausgelotet wurden.
Leider bringt diese offensive Art der Sexfilmerei auch ein großes Problem der Hardcorefilme mit sich: Alles ist sehr repetitiv. Gebumse bleibt nun mal Gebumse und Dietrich entlockt dieser fröhlichen Tätigkeit auch keine neuen Geheimnisse. Daher wird es doch recht bald langweilig. Lina Romay sieht hier wirklich fantastisch aus und kann in beinahe allen Szenen wirklich reizend sein, hilft aber nüscht wenn Schauspiel-Analphabet Eric Falk (Die Sklavinnen) die Bühne betritt. Er ist wirklich in jeder seiner Szenen unerträglich geil auf sich selbst und macht hier einige an sich schöne Sexszenen kaputt. Andererseits weiht er uns in die Geheimnisse des nackt Kung-Fu ein. Keine historische Sportart, aber doch beeindruckend wie er uns hier den Carradine macht.
Drollig ist auch die Truckszene, die vor allem die beiden notgeil kichernden und feixenden Fahrer zur reinen Wonne machen. Das Finale ist dann auch ganz scharf, dazwischen ist aber leider eine ganze Stunde von dem immer selben. Lina, ähm ich meine natürlich Lisa, hält an knattert, fährt, hält an und knattert dann wieder. Keine zu spannende Angelegenheit. Außerdem wäre die Möglichkeit dagewesen der Sache ein schönes und stimmiges Ende zu bereiten. Stattdessen lässt man das Geschehen einfach ins Nichts laufen und verschenkt so ein versöhnliches Ende.
Neben den genrebekannten Hauptdarstellern sind unter anderem noch Kurt Meinicke (Geilermanns Töchter - Wenn Mädchen mündig werden) - hier als halbsteifer Fotograf am Start - und Roman Hüber (Ilsa the mad Butcher), der uns denn LKW-Fahrer macht. Kritisch ist dabei nur zu sehen, dass der Film auf der weiblichen Seite etwas schwach besetzt ist. Abgesehen natürlich von Frau Romay, die dafür einmal mehr alles gibt.
Eher was für, mit offener Hose, zum gucken drinne! Wer seine Schmuddelfilme gerne durch die Hose genießt liegt hier eigentlich goldrichtig. Als Trashfilmchen rockt nur Herr Falk und ein paar kleine drolligere Momente. Der Rest langweilt auf die gesamte Zeit dann eher. Ansonsten gut ausgestatteter Movie, technisch auf einem okayen Level.
Die Blu-ray von Ascot Elite hat eine Bild und Ton Quali, die für solch einen Film eigentlich schon zu gut ist und sogar beim Bonusmaterial gibt es mit mehreren Featurettes, Interviews und dergleichen, die volle Kante. Dietrich Sammler werden einige der Extras aber schon von ähnlichen Veröffentlichungen her kennen.
6 von 10 Stoffodile