Jules Verne Adventures: 100 Jahre unter dem Meer – Versunkene Schiffe in der Karibik (2007) [Koch Media]
Im Jahr 1902 erschütterten Eruptionen die Insel Martinique in den kleinen Antillen. Der Vulkan Montagne Pelée brach mit ungewöhnlicher Heftigkeit aus. Das blühende Handelszentrum, die Stadt Saint-Pierre, wurde binnen kurzer Zeit vollständig vernichtet. Etwas außerhalb ankerte die Belem, die durch einen glücklichen Zufall von der Zerstörung verschont blieb. 100 Jahre später kehrt Jean-Christophe Jeauffre auf der Belem nach Saint-Pierre zurück, um die Ereignisse von damals Revue passieren zu lassen...
Im Zuge seiner fünfmonatigen Expedition auf der Belem reist er an den Ort, an dem das Schiff fast gesunken wäre. Ebenso wie Die Wale von Atlantis auf maritimes Flair und das Gefühl des Abenteuers aus, hat diese Dokumentation den Vorteil, ein weniger diffuses Thema zu behandeln. Die Rückkehr der Belem, Berichte um den Hergang des Ausbruchs, eine Feier zum 100. Gedenktag der Katastrophe und Tauchgänge zu den Schiffswracks sind klare Themenpunkte, mit denen die ca. 56 Minuten gefüllt werden.
Ähnlich wie in den anderen Teilen der Reihe wird sich allerdings gerne in irgendwelchen belanglosen Kleinigkeiten verheddert, zu denen auch Christopher Lee rein gar nichts zu sagen hat.
Relativ gut gelungen ist die Aufarbeitung des Ausbruchs. Hier wird ausreichend Information transportiert und die Einarbeitung von alten Originalaufnahmen Saint-Pierres ist großartig. Die Aufnahmen von ca. 4 Minuten Länge werden auch als Bonusmaterial bereitgestellt.
Die Bildqualität ist ok – sowohl inhaltlich als auch technisch. Die Blu-ray bietet einiges an Bonusmaterial. Neben einem Interview mit Christopher Lee, Audiokommentar des Regisseurs und des Produzenten und allerhand Trailern gibt es auch Behind the Scenes und Deleted Scenes. Diese sind allerdings weder untertitelt noch kommentiert, so dass es ohne Französischkenntnisse mit dem Verständnis schwierig wird.
Sonderlich empfehlenswert wird 100 Jahre unter dem Meer leider dennoch nicht – auch wenn sich die Erzählweise zu den vorigen Titeln der Reihe leicht gebessert hat.
4,7 von 10 kaum besprochene Wracks