Dienstag, 23. Oktober 2012

Masks (2011) [Anolis]

Masks (2011) [Anolis]

Stella (Susen Ermich) arbeitet ehrgeizig an ihrem Traum, Schauspielerin zu werden. Mit unbekanntem Namen und zu wenig Geld auf dem Konto hat man es da generell etwas schwerer und so kassiert sie einen glatten Korb nach dem anderen. Doch bei einem ihrer Vorsprechen eröffnet ihr einer der Juroren eine Möglichkeit, ihr Schauspiel und somit ihre Chancen zu verbessern. Er erzählt ihr von der privaten „Gdula Schauspielschule“, bei der sie auch prompt angenommen wird. Doch schon bei ihrer Ankunft merkt sie, dass hier ein sehr unheimliches Spiel gespielt wird...

Nachdem der Trailer seine Wirkung nicht verfehlt hat und die Vorfreude auf Masks dann auch recht groß war, durften wir uns bei unserem allwöchentlichem Treffen nun denn diesen "Neo-Giallo" von Andreas Marschall anschauen.
Schon früh fällt auf, dass das Schauspiel fast aller Beteiligten eher mittelprächtig ist. Die Charaktere, die gespielt werden sollen, bleiben meist leere Hüllen, zu denen der Zuschauer keine Verbindung aufbauen kann. Mit einer ausgefeilten Erzählweise wäre dies möglicherweise zu kaschieren, doch leider laufen einige Szenen einfach ins Nichts. Problem des Drehbuchs ist, dass nie wirklich Spannung aufgebaut wird. Stella beginnt zwar irgendwann, sich etwas genauer in der Schule umzuschauen, und guckt sogar ein vergilbtes Video von vor zwei Wochen (zumindest wirkt es so...) im Internet, aber man wird nie auf die falsche Fährte gelockt.
Dabei gibt es an der Geschichte eigentlich nichts zu meckern. Die Geschichte hätte mit Sicherheit auch während der Blütezeit des Giallos erzählt werden können – nur dann eben auf spannendere Art und Weise.

Sieht man mal vom Schauspiel und der Erzählweise ab, ist Masks sehr stilsicher inszeniert. Immer wieder werden typische Elemente des Genres aufgegriffen und gekonnt eingefügt, ohne dass es zu sehr gewollt erscheint. Farbgebung, Musik (außer im Abspann...), Kameraführung und die Art der gezeigten Gewalt machen den Film sicherlich für Giallo-Fans zu einem Genuss. Hierbei sei auch noch die oftmals großartige Maske erwähnt.
Aber im Großen und Ganzen verhält es sich mit Masks ähnlich wie mit Amer. Der Stil mag super getroffen sein, doch darf dieser nicht den Inhalt dominieren.

Die Blu-ray enthält neben dem ca. 108 Minuten langen Film inklusive Audiokommentar mit Regisseur Andreas Marschall und Kameramann Sven Jakob noch Trailer, ein paar entfallene Szenen und eine komplett unkommentierte Behind-the-Scenes-Featurette. Der Film kommt in einer Blu-ray-würdigen Qualität.

5,2 von 10 plötzliche Clownsbemalungen


PS: Der Film ist als DVD und Blu-ray Teil unseres Gewinnspiels bis 23.11.2012.