Kimba, der weiße Löwe #2 (Carlsen Manga)
Kimba konnte sich aus der Gefangenschaft befreien und ist nun wieder zurück in seinem afrikanischen Dschungel wo er das Erbe seines Vaters Panja antritt. König sein ist aber nicht leicht, wie der junge weiße Löwe bald feststellen muss. Wilderer, eine schreckliche Epidemie und dann noch die ständigen Streitereien innerhalb seines Volks. Verzweifelt versucht er Frieden herzustellen, so richtig will es ihm aber zuerst nicht gelingen. Die Aufregung für den jungen König wird unaushaltbar als dann auch noch seine Frau Lia schwanger wird und Zwillinge erwartet. Bald werden die beiden kleinen Löwen Rune und Rukio geboren. Jetzt geht der Trubel erst richtig los. Die kleinen sorgen für viel Ärger mit den anderen Tieren. Dann soll eines der Kinder auch noch in den Zirkus entführt werden und Kimba lässt sich erst einen Palast errichten und geht später sogar noch auf eine Expedition zum Mondberg.
Osamu Tezuka war der kleine Walt Disney Japans. Schließlich waren seine beiden Kultmangaserien “Astro Boy” und “Kimba, der weiße Löwe” große Vorreiter auf dem westlichen Markt und öffneten die Tore für viele andere Werke. Wenn man dann noch bedenkt, dass Tezuka beim zeichnen von dem Mangaka Team Fujiko Fujio (Doraemon) unterstützt wurde, hinter dem Pseudonym verstecken sich die beiden Mangaka Hiroshi Fujimoto und Motoo Abiko, wird seine Arbeit gleich noch etwas bedeutender. In diesem zweiten und Finalen Band seines Meisterwerks “Kimba, der weiße Löwe” wird gezeigt, wie Kimba und die anderen Tiere versuchen untereinander für Frieden zu sorgen. Kimba wird dafür sogar zum Vegetarier. Viel wichtiger ist aber das die Tiere alles tun um von den Menschen als gleichberechtigt angesehen zu werden. Dafür geben sie sogar einen Teil ihrer Wildheit ab, machen daraufhin aber auch so manchen Fehler, den man sonst nur von der Menschheit kennt. Die Botschaft des Manga ist jedenfalls sehr schön, auch wenn es stellenweise wirklich sehr traurig werden kann, dass Ende ist wirklich ein dicker Heuler, aber gleichzeitig auch irgendwie schön.
Die Zeichnungen der von 1950-1954 in Manga Shonen erschienenden Abenteuer, sehen natürlich sehr typisch nach dem damaligen Stil aus den Manga zu dieser Zeit nun mal hatten. Besonders nachdem Tezuka mit seinen Character Designs in Astro Boy das gesamte Medium sehr stark beeinflusst hat. Die Tiere sehen unglaublich putzig aus und auch die menschlichen Figuren sind extrem knuffig. Allerdings muss man aber auch ganz klar sagen, dass die Darstellung der afrikanischen Menschen aus heutiger Sicht natürlich extrem daneben ist. Was mich aber sehr stört ist die westliche Leserichtung. Da macht man sich die Mühe diese essentielle Mangaserie neu aufzulegen und zwar richtig schick und in Hardcover Ausführung mit Nachwort von Osamu Tezuka und dann bekommt man den Inhalt nur in gespiegelter Form. Sehr schade. Abgesehen davon aber eine super Veröffentlichung.
7,5 von 10 feige Elefanten