Only the brave (2006) [Schröder Media]
Im Oktober des Jahres 1944 wurde das 141. texanische Regiment von den Nazis in den französischen Vogesen eingekesselt. Die Regierung hat die Soldaten schon abgeschrieben, doch der Regimentsgeneral schickt eine Kompanie los, die zu entbehren ist. Die japanische Spezialeinheit, die Nisei Kompanie besteht aus guten Kämpfern, die aber keine „echten“ Amerikaner sind und nach Pear Harbor würde niemand diese Männer vermissen und außerdem kann man später behaupten man hätte alles getan um die Texaner zu retten. Die Nisei Einheit bricht durch die Linien der Nazis und kommt den eingeschlossenen Texanern immer näher, doch auch ihr Erfolg bringt ihnen keinen Respekt von ihren Landsleuten und für die zuhause gebliebenen sieht es nicht viel besser aus.
„Only the Brave“ nutzt das zweite Weltkriegssetting um aufzuzeigen wie asiatische Amerikaner vor allem nach dem Angriff auf Pearl Harbor mit Anfeindungen, Verdächtigungen und Rassismus konfrontiert wurden, wobei es natürlich auch davor nicht viel besser für nicht weiße Bürger war. Die Narrative wechselt zwischen Szenen in der Heimat, bei denen wir entweder in Rückblenden sehen wie die Männer der Nisei Kompanie ihre Familien verlassen um in den Krieg zu ziehen oder wir sehen was zeitgleich mit den Kämpfen in Amerika passiert. Zum Beispiel kommt neben Alltagsrassismus auch Dinge zur Sprache wie zum Beispiel das japanischstämmige Bürger unter Generalverdacht geraten sind und oftmals ohne Gründe als Spione verhaftet wurden. Gleichzeitig kämpfen die Soldaten in Frankreich nicht nur gegen das dritte Reich, sondern auch gegen die Anfeindungen ihrer „echt“ amerikanischen Kollegen. Durch diese vielseitige Darstellung der Konflikte, wirkt dieser Film nie platt und mutet ziemlich real an. Insgesamt ein starkes Werk gegen den Krieg, aber auch gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Lane Nishikawa (Das Dorf der verdammten) spielt eine sehr starke Hauptfigur, aber auch in den meisten Nebenrollen bekommen wir gute Leistungen geboten. Kritisch sind nur die Darbietungen der meisten weiblichen Darstellerinnen zu betrachten. Erstmal liegt es daran das diese Figuren nicht viel tun dürfen außer um ihre Männer zu trauern, was einfach an der Situation liegt in der sie sich befinden und nicht an einem schlechten Drehbuch, aber bei diesen meist höchst dramatischen Szenen des Abschieds oder verlorener Liebe wirkt so manche der Damen etwas hölzern oder umgekehrt auch mal ziemlich überdramatisch. Zu erwähnen ist sicherlich auch noch, dass Pat Morita (American Fighter 5) einen kleinen Gastauftritt hat.
Von der Ausstattung her ist der Film recht gelungen. Die Kostüme sind glaubhaft, genauso wie die Actionszenen gut und authentisch inszeniert wurden. Während Schauplätze und Kulissen aber im Gefecht ordentlich was her machen, sieht‘s in den zivilen Unterkünften nie wirklich nach den Vierzigern aus. Insgesamt betrachtet hat „Only the Brave“ ein paar kleinere Mängel, ist im Ganzen betrachtet aber ein sehr ordentlicher Antikriegsfilm, der handwerklich mehr als solide geworden ist.
„Only the Brave“ ist mit „Korea - Die heiße Hölle“, „Ledernacken“ und „Everyman‘s War“ in der Kriegshelden Box von Schröder Media erhältlich.
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