Howard the Duck #10 (Marvel)
Howard träumt schreckliche Dinge. In seinen Albträumen muss er sich mit der Dunkelheit auseinandersetzen, der er in seinem Ei ausgesetzt war. Dann ist da noch ein kapitalistischer Affe im Anzug, der seine Comicreihe absetzen möchte und auch auf seine bisherigen Feinde trifft er wieder. Egal ob giant Gingerbreadman, der galaktischen Rübe, dem Finanzzauberer, der Nierenlady oder Le Beaver, vor Niemandem ist er sicher. Auch Spider-Man, Bev und Doctor Strange verhalten sich nicht so wie er es sich wünschen würde.
Was für eine schreckliche Geschichte für den armen Howard, nicht nur das er sich gegen alle Feinde aus den vergangenen Ausgaben wehren muss, sondern auch seine wenigen Freunde verhalten sich nicht gerade nett ihm gegenüber. Es geht zwar wie immer lustig zu, aber der Humor wird meist schon sehr bitter. Zwar ist Howard eine Ente, aber trotzdem eine der menschlichsten Figuren des Marvel Universum und nur in 9 Ausgaben, konnte Gerber sehr gut deutlich machen wie Howard tickt und ohne das man es merkt freundet man sich mit der schmöckenden Ente viel besser an als man dachte. Denn erst bei dieser Ausgabe habe ich wirklich bemerkt wie gut ich Howards Psyche verstehe und mir dadurch bewusst bin warum es ihm so schlecht geht, was nochmals beweist wie gut die vorherigen Ausgaben geschrieben waren. Sehr mitreißende, abgedrehte Geschichte ohne viel Zeit zu verschnaufen.
Optisch setzt Gene Colan den Albtraum fantastisch um. Er springt von Szene zu Szene, genauso wie in einem echten Traum ist der rote Faden nicht auszumachen und Hintergrunde und Schauplätze wechseln teilweise scheinbar wahllos. Trotzdem wirkt es nicht zu abgedreht und man kann der Sache gut folgen. Was gut ist, weil die düstere deprimierende Atmosphäre sonst wohl darunter zu leiden hätte.
Rundum tolles Entenabenteuer, das tief in die Psyche des gefiederten Helden blicken lässt!
8,9 von 10 Zollerlebnisse