Voltron - Defenders of the Universe Vol. 2 (1984) [Anime House]
Die Voltron Force hat nun schon einige knifflige Missionen meistern können. Die Schlüssel wurden gefunden, die Roboter vereint und Voltron reaktiviert. Dank der Hilfe der fünf jungen Kämpfer blüht das niedergetrampelte Leben auf dem Planeten Arus langsam wieder auf und sie können ein paar seiner alten Geheimnisse lüften. Für Sightseeing bleibt aber nur wenig Zeit. Nicht nur der fiese Commander Yurak hat richtig bock auf Rache, sondern auch Lotor, der noch fiesere Sprössling des Despoten Zarkon geht den Beschützern des Universums auf den Sender. Auch Pidges Heimatplanet wird kurz mal besucht und wenn dann auch noch Prinzessin Allura meint sie müsse die Voltron Force ganz alleine anführen, dann ist das Chaos perfekt.
Im zweiten Volume tummeln sich neun weitere Folgen der Kultserie, die nun endlich auch hierzulande zu finden ist. 9 mal härteste Action und blöde Sprüche oder auch anders herum. Selbst als großer Fan der Serie und vor allem als Freund der Spielzeug Mechas muss ich sagen: Die Serie ist auf Dauer schon derbe anstrengend. Wenn man jede Woche mit einem Kumpel mal eine Folge schaut geht das sicherlich klar, aber so wie ich jetzt eine gesamte DVD mit 5 Folgen am Stück durchgezogen habe benötigt schon ordentlich Sitzfleisch. Man sollte es also etwas langsamer angehen lassen. Am schlimmsten ist wie billig die Serie produziert wurde. Es ist teilweise unfassbar wie viele der Animationen recycled werden. Einige Sequenzen werden in jeder Folge wiederverwendet, teilweise auch mal Rückwerts abgespielt oder gespiegelt eingesetzt. Gang und Gebe ist dies natürlich bei den Actionszenen, wo es schon sehr Schade ist, denn schließlich sind Voltrons Kämpfe natürlich die Höhepunkte. Auch wenn in der normalen Handlung Szenen wiederverwendet werden fällt es oftmals negativ auf. Spaß bringts trotzdem, man muss aber ganz klar sagen das es sich dabei um eine stark nostalgische Liebe handelt und wenn man ganz objektiv an die Sache rangeht muss man auch eingestehen, dass die Serie selbst damals technisch schon ziemlich hinterhergehinkt ist.
An der deutschen Veröffentlichung stört nach der Anzahl von Folgen am meisten, dass der Eyecatcher pro Folge gleich dreimal vorkommt. Schön das er nicht weggelassen wurde, aber fast alle fünf Minuten ist doch entschieden zu viel. Die deutsche Blödelsynchro bringt dafür aber weiterhin Freude. Klar ist vieles extrem dämlich, andererseits ertappe ich mich dabei wie ich viele der Gags selbst in dem Moment denke in dem sie auch von den Sprechern gemacht werden. Ich kann also nicht wirklich am Niveau mäkeln, da es mein eigenes ist. Wenn man aber ein paar Folgen am Stück schaut wird es schon hart. Die Witze sind voll mit einigen sehr nerdigen Anspielungen wodurch man schon gut unterhalten wird, auch wenn die folge an sich mal schwächen sollte. Hin und wieder schießt man aber übers Ziel hinaus aber das passt dann schon, weil man sich dann auch bald wieder fängt. Schön ist aber wie man es trotz der albernen Synchronisation immer wieder schafft die Folgen inhaltlich wieder näher an das japanische Original heranzuführen und etwas von der weichgespülten US-Variante wegkommt. Außerdem muss ganz klar gesagt werden, die Sprecher sind allesamt wirklich gut und sind stets mit Elan bei der Sache. Ganz besonders zu loben ist dabei, der leider vor nicht allzu langer Zeit verstorbene Karlheinz Tafel.
Die beiden DVD’s kommen in einem Slimcase und alle 9 Folgen haben auch den O-Ton parat. Als Bonus liegt der zweiten DVD noch ein Audiokommentar der 17. Folge bei und auch in diesem Volume ist ein Booklet mit einem Voltron / Saber Rider Crossover Minimanga von Timo Schouren und Hermann Geisler.
Für Fans ist Voltron auch heute noch eine Empfehlung wert, Neulinge der Serie sollten sich aber der Materie nur vorsichtig nähern.
6,8 von 10 Gastauftritte von Gamera