Lord Schmetterhemd (1978) [S.A.D.]
Lord Schmetterhemd ist ein sehr kauziger englischer Edelmann. Sein namens gebende Hemd schmettert jeden Angriff ab, aber so richtig verrückt wird es erst, als im Schloss vom Lord seine verstorbenen Vorfahren auftauchen. Diese sind nämlich allesamt Tiere. Ein Bernhardiner und eine Pute sind auch dabei. Gemeinsam wollen sie in den Wilden Westen reisen, wo sie wilde Abenteuer erleben und schöne Fotos schießen wollen. Dabei lernen sie nicht nur das unbekannte Land kennen, sondern auch ein paar eingeborene. Aber es gibt auch unschöne neue Bekanntschaften. Zum Beispiel die beiden Schurken “Tödlicher Colt” und “Großer Koyote”.
Neben “Don Blech und der goldene Junker” ist Lord Schmetterhemd sicherlich die unbekannteste Puppenkisten Adaption einer Max Kruse (Urmel aus dem Eis) Geschichte. Wie immer setzt Manfred Jenning (Gut gebrüllt, Löwe) Regie und sorgte für die Anpassung ans filmische Medium. Daraus ist eine vierteilige Miniserie für den Hessischen Rundfunk geworden. Es könnte an der selbst im Vergleich zu anderen Produktionen der Puppenkiste sehr schrulligen Art liegen, das sich niemand mehr so recht erinnert. Dabei sind die Charaktere ziemlich unvergesslich. Vor allem der Pfeife schmauchende Bernhardiner ist ne echte Type. Dann werden noch Menschen zu Skeletten geschossen und eine Menge wilder Lieder gesungen. Insgesamt ein ziemlich komisches und chaotisches Abenteuer, dabei aber fast immer unterhaltsam. Besonders die toll abgedrehten Lieder machen wirklich spaß. Manchmal fühlt sich die Serie aber irgendwie komisch an, was vermutlich auch der Grund ist warum sich nicht mehr allzu viele Leute daran erinnern. Fans von Max Kruse oder der Puppenkiste werden aber sicherlich ihre Freude daran haben. Genug ausgefallene Ideen sind zumindest vorhanden.
Als Bonus ist mal wieder der Blick hinter die Kulissen dabei, genauso wie eine Vorschau zu “Kleiner König Kalle Wirsch”.
7 von 10 Büffelgeister