Creepshow 2 (1987) [M.I.G.]
Wie immer kann es der kleine Billy (Domenick John) gar nicht erwarten die neueste Ausgabe des Creepshow Comics in die Finger zu bekommen. Und genauso wie auch sonst, lässt der Creep (Tom Savini) ihn nicht lange warten. Schon bald verliert sich der kleine Junge in den düsteren Legenden auf den bunten Seiten. Er muss aber noch kurz zur Post, wo Venusfliegenfallensamen auf ihn warten. Kurz darauf wird er auch noch von Bullys verfolgt, aber egal bei welcher Situation, die gruseligen Geschichten spenden immer Trost.
Genauso wie auch schon im ersten Teil hat man sich Kurzgeschichten im Stile der alten EC Horrorcomics vorgenommen. Die Storys stammen aus der Feder von Stephen King und die Drehbücher hat George A. Romero arrangiert. Allerdings sind es diesmal nicht fünf geworden, sondern nur drei und eben noch die übergeordnete Erzählung mit Billy und dem Creep. Diese wird als Cartoon präsentiert, wobei die Animationen nicht gerade die flüssigsten sind. Der Stil erinnert stark an den der Heavy Metal Filme, was erstmal was gutes ist. Leider ist die Synchro alles andere als synchron, dafür aber schön over the Top. Da wie immer bei den Boxen der O-Ton fehlt, verpassen wir auf diese Weise aber leider Tom Savini (The Theatre Bizarre) als den Creep. Was mir genauso wie Savini fehlt war Gewalt. Denn das Finale ist eigentlich ganz cool, leider völlig Blutleer.
Dann wären da noch die drei Kurzgeschichten. Den Anfang macht Old Chief Wood'nhead. In einem runtergekommenen Ort, werden der alte Ladenbesitzer Ray (George Kennedy) und seine Ehefrau Martha Spruce (Dorothy Lamour) von kriminellen Kids umgebracht, wofür sich der alte Holzindianerhäuptling furchtbar rächen wird. Ein relativ dämlicher, aber auch ganz spaßiger Einstieg. Das Holzkostüm ist ganz nett, sieht nicht immer wirklich wie Holz aus, aber okay. Die Bösewichte sind leider etwas öde und es dauert zu lange bis es losgeht. Dafür ist es schön George Kennedy zu sehen, der auch schon bei der nackten Kanone immer sehr putzig war.
Zu lahm, nicht wirklich gruselig und könnte ruhig komischer sein.
In “The Raft” machen sich zwei Pärchen auf zu einem See, in dem sie besser nicht baden sollten. Sie tun es aber trotzdem und müssen prompt die Rechnung dafür bezahlen. Eine Art Ölteppich schwimmt nämlich auf dem See und verschlingt alles lebendige, was ihm in en Weg kommt. Zwar können die vier Jugendlichen sich auf ein Floß retten, aber auch von dort aus schafft das Monstum sie zu naschen. Darstellerisch ist Raft echt schwach. Man kennt eh keinen der Darsteller, außer vielleicht Paul Satterfield (Arena). Aber auch er kann nicht viel. Das Monster ist recht einfach, sieht eigentlich aus wie eine Plane mit viel Dreck dran. Sieht zuerst sehr billig aus, kann trotzdem ganz glaubwürdig wirken in manchen Szenen. Ist ein wenig wie der Blob, nur eben im Wasser. Ein paar spannende Momente gibt es jedenfalls doch und auch die Sterbeszenen haben kleine ganz nette Effekte.
Kurzweilig, amüsant, nackte Tatsachen und ein relativ originelles Monster, aber scheiße gespielt.
Zuletzt will noch "The Hitchhiker" mitgenommen werden. Annie (Lois Chiles) will so schnell wie möglich nach Hause, wobei sie mit ihrem Auto ins schleudern kommt und einen Anhalter (Tom Wright) umnietet. Der Mann ist scheinbar sofort tot und sie versucht so schnell wie möglich Fahrerflucht zu betreiben. Doch bald holt sie ihr schlechtes Gewissen ein oder vielleicht sogar der tote Mann? Eigentlich die beste der drei Geschichten. Das Tempo stimmt und ist nach einer kurzen Einführung angenehm hoch ohne gleichförmig zu wirken, der Humor stimmt und es gibt sogar noch ein wenig Blut zu sehen. Ein paar Schocker sind sogar auch vorhanden. Allerdings hat die Story auch ein Problem und zwar Lois Chiles, die erstmal nicht wirklich lebendig spielt und zum anderen schreckliche Dialoge rezitieren muss. Dafür ist Tom Wright (I'm Gonna Git You Sucka) als Hitchhiker ganz toll und zudem hat Stephen King (Zimmer 1408) noch einen kleinen Gastauftritt.
Lustige Episode mit ein paar netten Ideen und abgesehen von der Hauptfigur sehr gelungen.
Creepshow 2 kommt auf keinen Fall an den ersten Teil heran, ist aber wie die meisten Horrorstorysammlungen doch zu empfehlen. Eine der Geschichten wird wohl jedem gefallen und wenn nicht geht die Zeit trotzdem relativ flott rum.
Ihr findet diesen Film in der George A. Romero Box mit den beiden anderen Titeln “Night of the Livng Dead” und “Deadtime Stories” wieder.
6 von 10 verhängnisvolle Schäferstündchen