Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1981) [Eurovideo]
Christiane (Natja Brunckhorst) wohnt mit ihrer Mutter in einem Berliner Plattenbau. Nachdem ihre Eltern sich geschieden haben, fängt sie mit zwölf Jahren das Haschischrauchen an. Später als sie zum ersten mal einen Nachtclub besucht kommt sie in Kontakt mit chemischen Drogen und lernt ihren zukünftigen Freund Detlef (Thomas Haustein) kennen. Durch ihn kommt sie zum Heroin und da er sein Geld als Stricher verdient, ist auch ihr Weg bis zur Prostitution nicht mehr weit.
Auch heute noch schafft es die Verfilmung von Christiane F.’s Jugend durch die einfache und sehr direkte filmische Art den Alltag von Drogenabhängigen Jugendlichen wiederzugeben. Teilweise sicherlich nicht düster genug, vielleicht auch manchmal etwas zu stark romantisiert. Inwieweit die jetzige Jugend von dem Film abgeschreckt wird kann ich nicht beurteilen, vermutlich ist er aber nicht mehr reißerisch genug, dafür aber Emotional ziemlich dicht, vor allem weil man so nah an den Hauptfiguren dran ist. Das sehr behäbige Tempo passt auch relativ gut und der Soundtrack, der ausschließlich aus Songs von David Bowie besteht ist natürlich klasse.
Ganz besonders die vielen Komparsen, wirken so echt weil unter ihnen scheinbar auch wirklich viele Leute aus der Szene dabei sind. Einige Darbietungen sind einfach zu echt um gespielt zu sein. Auch Natja Brunckhorst und Thomas Haustein spielen die beiden Hauptrollen fantastisch, besonders die Entzugsszene ist verdammt lang und für den Zuschauer äußerst quälend.
Das Bild der neuen Eurovideo DVD ist die meiste Zeit in Ordnung, sieht aber nie wirklich toll aus. Stellenweise schwankt die Qualität aber sehr und es körnt schon mal ordentlich. Bonusmaterial gibt es zudem auch keines, wenn man von dem Trailer absieht, also eine mehr als durchwachsene Wiederveröffentlichung.
8 von 10 verdatterte Wellensittiche