Die Ducks in Deutschland (Egmont)
Dogobert Duck, seine Neffen Tick, Trick und Track, sowie Onkel Donald verlassen Entenhausen einmal mehr um auf Schatzsuche zu gehen. Mit ihnen oder besser im Wettstreit gegen sie kämpft sucht auch Dagoberts Erzrivale Klaas Klever nach dem sagenumwobenen Schatz der Gräfin von Tarn und Tuxis. Der soll nämlich irgendwo in Deutschland zu finden sein. Den Anfang machen sie in Berlin und so startet eine wilde Schnitzelschatzjagd durch die gesamte Republik. Die Hinweise führen sie zunächst nach Hamburg, wo es zugleich Ärger auf dem Fischmarkt gibt, von dort geht es weiter ins Ruhrgebiet, wo die Erdbeben-Kullern Fußball unter Tage spielen. In München sorgt Gundel Gaukeley für Ärger, genauso wie die Panzerknacker in Köln. Aber auch in Frankfurt, Stuttgart und Dresden erleben die reisemutigen Enten einiges.
In acht Ausgaben des Mickey Maus Hefts reisten die Ducks 2012 durch Deutschland, nun ist diese Geschichte komplett in einem Sammelband mit ein paar Bonusseiten erschienen. Schön ist dabei schon mal das größere Albenformat und die Verarbeitung ist auch merkbar besser als die bei zu Beispiel Asterix. Die Seiten selbst haben eine ordentliche Dicke, der Druck ist gut und auch der Softcover umschlag ist nicht zu labbrig und hat zudem noch einen spiegelnden Prägedruck verpasst bekommen. Neben den 8 Kapiteln gibt es noch mal gesondert die acht einseitigen Strips und ein Interview mit Jan Gulbransson, der nicht nur der einzige von lizenzierte Disney Zeichner in Deutschland ist, sondern auch für diese Serie verantwortlich war.
Aber zur Geschichte an sich: Unsere Helden reisen im Eiltempo durchs Land und zwar mal wieder auf der Suche nach einem Schatz. Dabei sorgen Freunde und Feinde der Enten natürlich wie immer für ne Menge Trubel. Trotzdem bleibt den Enten und den Erpeln immer genug Zeit um sich lokale Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Unter anderem probiert Donald sich daher an der schärfsten Currywurst Berlins, in Hamburg machen sie Beatlemania mit und in München wunder man sich, dass das Oktoberfest im September stattfindet. Dabei werden sehr viele Lokale Gebräuche und Events erwähnt und gezeigt. Kann manchmal ganz lustig sein wie zum Beispiel die Szenen auf dem Fischmarkt oder an der Börse, aber auch mal recht peinlich wie zum Beispiel die Panzerknacker verkleidet als Village People beim Karneval in Köln. Der Humor ist aber durchgängig unterhaltsam, so was wird sich auch nie ändern, die Ducks bleiben komisch, auch wenn diese Serie sicherlich nicht die beste war die man gelesen hat.
Beim Artwork bekommt man genau was man von den Ducks gewohnt ist. Die Charaktere sehen putzig aus und zudem wurden auch noch sehr viele deutsche Prominente mit eingearbeitet. Bei den Hintergründen ist es Schade das Gulbransson nur die Wahrzeichen der Städte Korrekt darstellt und ansonsten nur die ungefähren Charakteristika der Orte einfängt. Es wäre aber erst dann richtig toll gewesen, wenn man zum Beispiel auch den Hamburgerhauptbahnhof wirklich wiedererkennen könnte. Bei den Hintergründen wäre also etwas mehr Realitätsnähe toll gewesen, schon allein weil es ja darum geht die kleinen Leser besser mit den verschiedenen Städten und ihren Eigenheiten bekannt zu machen.
Ein kurzweiliger und amüsanter Comicband, nichts bahnbrechend tolles, aber für Entenfans durchaus zu empfehlen, ein paar alte LTB’s würden es aber ansonsten auch tun.
6,7 von 10 rosa U-Boote