John Sinclair 2000 - 90 - Belphégors Rückkehr (Lübbe Audio)
Der letzte Auftrag auf dem europäischen Festland ist noch nicht zu lange her, da verlässt John Sinclair (Frank Glaubrecht) erneut die Insel. Dieses mal werden er und sein Kompagnon Suko (Martin May) nach Frankreich beordert. Dort wurde nämlich die Kuppel der, auf dem Montmarte gelegenen Kapelle, Sacré Cœur durch einen Blitzeinschlag geteilt. Kurz danach verbrennt ein Mensch vor der Tür der Kirche bei lebendigem Leib. Bald deutet vieles darauf hin, dass Belphégor (Steffen Gräbner) aus der Mikrowelt zurückgekehrt sein könnte. Und so wie es aussieht, setzt er gerade alles daran die Höllenschlange zu beschwören. Unterstützung bekommt er dabei von Lady X (Katrin Fröhlich), ihrer MP, sowie dem Vampirlord Vampiro-del-mar (Helmut Krauss). Zum Glück steht aber auch unser Geisterjäger-Duo nicht allein da, sondern bekommt Rückendeckung durch Madame Tanith (Karin Buchholz).
Nun habe ich die neunzigste Episode der fortlaufenden John Sinclair Reihe einige male gehört und so langsam werde ich etwas wärmer mit der Handlung. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los einer wahllos aneinander gereihten Abfolge von Irgendwas zuzuhören. Innerhalb der gut 46 Minuten passiert zwar einiges, aber eine homogene Handlung wird daraus erst in den letzten Zügen. Die finalen 10 Minuten sind daher gar nicht mal schlecht und hierbei kann auch die Popcorn-Kino Umsetzung punkten. Zumindest kommt das geschehen recht satt aus den Boxen gewabert und wer es kurzweilig mag, wird spätestens dann toll unterhalten.
Falls ihr aber etwas subtileres oder intelligentes sucht, ist John Sinclair sicherlich nicht die rechte Wahl. Andererseits ist es auch müßig wenn bestimmte Personen immer wieder das Selbe an JS kritisieren. Denn egal was man sagt, es bleibt nun mal ein Gruselhörspiel für eine möglichst breite Masse. Billige Schaudergeschichten, die wenig Konzentration und wenig eigene Mühe verlangen. Das ganze wird wie meist auch dieses mal von einigen sehr guten Darstellern umgesetzt, Martin Keßler, Karin Buchholz, Helmut Krauss und einige andere Namen wären erneut zu nennen. Hinzu kommt natürlich eine technisch pompöse Umsetzung der Handlung, die einem immer geschmeidig in die Ohren krabbelt.
Problematisch wird es immer wenn man mehr vom Geisterjäger erwartet. Aber auch bei der Erwartung Romangetreuer Umsetzungen wird man enttäuscht werden. Wobei ich mich immer frage wer so was wirklich haben will. Schließlich sind die ollen Heftchen wirklich zum Großteil grausam schlecht zu lesen aus heutiger Sicht. Vorwerfen kann man dieser Jetzt allerdings trotzdem, dass sie ziemlich lange vor sich hin plätschert, zwischendrin scheppert mal was aber eine Handlung, der man auch gerne folgt, entwickelt sich erst in den letzten Minuten. Bis dahin war es mir jedes mal recht wumpe was passiert. So sollte es einem aber selbst bei solch leichter Kost nicht unbedingt ergehen.
6 von 10 wichtige Waffen