Samstag, 15. März 2014

Die drei Ausrufezeichen - 30 - Falsches Spiel im Internat (Europa)

Die drei Ausrufezeichen - 30 - Falsches Spiel im Internat (Europa)

Das Ausrufezeichen Trio besucht für einen Tag das noble Internat Schloss Hohenstein. Sofort sind sie sehr beeindruckt davon wie toll die Schule eingerichtet und wie fein alles aussieht. Aber selbst an einem so hochklassigen Ort lauert das Verbrechen. So kommen die drei jungen Detektivinnen Franzi (Sonja Stein), Marie (Merete Brettschneider) und Kim (Mia Diekow) schon bald an ihren 30. Fall. Als die Internatsschülerin Bianka (Laura M. Ketger) von ihren Detektivarbeiten erfährt, wird sie ganz hellhörig. Plötzlich erbittet sie die Hilfe der Drei und im nächsten Moment scheint sie übereilig aus dem Internat abgehauen zu sein. Aber ist sie wirklich einfach nur gegangen oder steckt etwas ganz anderes hinter ihrem Verschwinden?

Ich möchte die drei Ausrufezeichen ja eigentlich wirklich mögen. Aber bei einer Spielzeit von 68 Minuten und einem sehr schleppenden Plot ist das nicht gerade einfach. Die Sprecherleistungen sind Routiniert wie eh und je, aber dadurch auch zunehmend blutleer und austauschbar. Hintergrundmusiken wiederholen sich oder klingen zumindest oft sehr ähnlich und die Geräuschkulisse ist ebenfalls von Wiederholungen durchzogen, die teilweise auch noch recht aufdringlich und zu laut sind, was sehr von den Dialogen ablenken kann. Also eigentlich die selben Kritikpunkte wie immer, unter denen auch das ewige Geflirte gehört, bei dem jeder junge Mann sofort zum Ziel liebevoller Annährungen wird, sowie kitschige Deutsch-Pop Songs nicht fehlen dürfen.

Dabei wäre Potential da und gerade deshalb ist es so schade um die Drei. Die SprecherInnen sind durchweg okay bis gut und mit etwas mehr Elan könnte man in diesem Punkt voll zufrieden sein. Technisch verhält es sich nicht anders, man kann, will aber scheinbar nicht das kleine bisschen extra Mühe aufbringen um ein entschieden besseres Hörspiel abzuliefern. Dann ist auch noch das Internat eigentlich ein ganz spannender Handlungsort, gerade wenn später die perfekte Fassade immer mehr bröckelt und die düstere Wahrheit ans Licht kommen lässt. Ich muss dazu noch lobend erwähnen, dass der Fall diesmal wirklich ernst ist und nicht einfach so klingt als würden ein paar Mädchen Detektiv spielen, sondern als ob es wirklich um etwas wichtiges Ginge. Der Fall hat also ein gewisses Gewicht. Ebenso wie die Liebesbeziehungsprobleme die in keiner Folge fehlen dürfen, denn auch hier geht man erwachsener und ernstzunehmender an die Sache als es sonst üblich war.

Ein paar gute Ansätze, die auch bei gutem Willen leider in einer viel zu ausgewalzten Spielzeit und durchgängiger Mittelmäßigkeit untergehen. Schade.

5,4 von 10 am Wasser gebaute Kellner