Howard the Duck - Ein tierischer Held (1986) [Koch Media]
Eigentlich war Howard ein recht normaler, aber etwas zynischer Geselle, dem es im Grunde ganz gut ging. Howard ist ein Erpel, der in einem Paralleluniversum lebt, das von humanoiden Enten bevölkert wird. Plötzlich trifft ihn ein Laserstrahl aus einer anderen Welt, der ihn direkt in unsere Welt, genauer gesagt nach Cleveland befördert. Dort trifft er sofort auf brutale Punks, aber auch auf die süße Rocksängerin Beverly (Lea Thompson). Die beiden freunden sich miteinander an und suchen nach einem Weg wie man Howard zurück nach Hause bringen kann. Dazu konsultieren sie den jungen Wissenschaftler Phil (Tim Robbins). Sie erfahren das ein Experiment der Menschen schuld an Howards Universum Wechsel ist und mit ihm auch ein Dark Overlord auf die Erde gekommen ist. Howard muss sich also auf ein hartes Gefecht vorbereiten.
Als Kind findet man schreckliche Sachen gut. Beastmaster 3 zum Beispiel oder die Masters of the Universe Realverfilmung. So habe ich in jungen Jahren auch großen Gefallen an der Comicverfilmung Howard the Duck gefunden. Damals habe ich generell nicht gemerkt wenn ein Film schlecht war und zudem kannte ich damals die Marvel Comics auch noch nicht. Als erwachsener ist es schwer die Howard Verfilmung von George Lucas (Star Wars: Ewoks - Kampf um Endor) noch gut zu finden. Selbst mit dem Trashliebhaberauge bleibt der Film recht mager. Irgendwie mag ich den Film aber auch heute noch. Vor allem aus nostalgischen Gründen und weil es ein Wunder ist wie daneben die Adaption gegangen ist. Schließlich scheint es außer Frage zu stehen, dass Willard Huyck die Comics gelesen hat. Jedenfalls sind einige der Running Gags und auch sehr viele weitere Anspielungen auf die Comics vorhanden. Doch obwohl der Comic oftmals zitiert wird, ist vollkommen klar das Writer und Regisseur Huyck den Comic nicht ansatzweise verstanden hat. Er versteht nicht wie Howard funktioniert, genauso wenig checkt er das Verhältnis zwischen ihm und Bev und der eigentliche, zynische, clevere Humor von Steve Gerber kann zu keiner Sekunde wiedergegeben werden.
Stattdessen bekommen wir schon damals nicht mehr ganz taufrische popkulturelle Anspielungen, einen Howard der teilweise unnötig derbe ist und Duck Nippel. Ja wir sehen eine Entendame “nackt” beim duschen. Lea Thompson (Der weiße Hai 3) und Tim Robbins (Buck Rogers) sind ebenfalls keine Bereicherung und nerven eher. Cool bleibt aber der Entenanzug, der zwar nicht mal so gut gearbeitet ist wie ein Turtles Kostüm und zudem auch noch andauernd die Größe ändert, aber es sieht zumindest putzig aus. Im Finale werden Effekte noch mal recht wichtig, wenn Howard gegen den Dark Overlord kämpft, der sein wahres Aussehen offenbart. Dies führt zu einigen etwas holprigen aber ansonsten dufte aussehenden Claymation Kampfszenen. Wer Howard noch von früher kennt wird vermutlich auch nostalgische Gefühle mit ihm verbinden und daher den Film auch besitzen wollen. Viele neue Fans wird der wütende Erpel aber nicht mehr finden.
Nach dem Blu-ray Release bringt Koch Media diesen Monat Howard the Duck erneut auf DVD heraus. Allerdings in einer 3-DVD "Marvel Classics Box, in der auch "Captain America" und "Der unglaubliche Hulk" zu finden sind. Die Qualität ist ganz okay und als Bonusmaterial gibt es leider nur die Bildergalerie, Teaser und den Teaser zur "Duckumentary", die aber nur auf der Einzel-Blu-ray zu finden ist.
6 von 10 Skorpionkäferaliens