Sonntag, 30. März 2014

Justice League of America: Crisis #3 - 1971-1974 (Panini)

Justice League of America: Crisis #3 - 1971-1974 (Panini)

Dieser Sammelband enthält die US-Hefte Justice League of America #91-#92, #100-#102, #107-#108 und #113.

Auf Erde-Eins tummeln sich all die Helden der Justice League, die wir so sehr lieben. Doch auch auf Erde-Zwei findet man viele Superhelden, die gemeinsam die Justice Society kreiert haben. Ein paar der Helden sind dort nur wenig veränderte Versionen der uns altbekannten Helden, während andere gänzlich neue Heroen darstellen. Normalerweise teilen sich diese Figuren nicht die selbe Realität, aber wenn unaufhaltbare Gefahren wie der Nebula-Man eine der beiden Universen bedroht tun sie sich zusammen und gehen die Gefahr mit doppelter Power an. Neben dem Nebula-Man, der die Erde in seinen nebulösen Klauen hält, müssen unsere Helden die Seven Sodiers of Victory wiederfinden, die schon seit langen Zeiten verstorben sein sollten. Zu guter letzt geht eine Teleportation der JLA und JSA schrecklich schief und Red Tornado teleportiert die beiden Heldenteams zur Erde-X. Dort angekommen treffen die beiden Teams auf Uncle Sam und seine Freedom Fighters. Eigentlich wäre dieses Zusammentreffen mit den guten alten Helden des goldenen Zeitalters ein freudiges Ereignis, doch in dieser Welt hat Hitler den zweiten Weltkrieg gewonnen und alles und jeden unterjocht. Selbst die Freedom Fighters haben sich ihm gebeugt und ihre stolze Nation betrogen. Jetzt ist es an Red Tornado Hitlers geheimes Versteck im Weltraum zu finden und seine Tyrannei zu einem Ende zu führen.

Auch in den Siebzigern behielt man bei DC die alljährlichen Events bei, in den zwei Hefte lang pro Jahr die Bewohner von Erde-Eins mit denen der zweiten Erde zusammenarbeiten um eine große intergalaktische Gefahr abzuwehren. Den Anfang macht das letzt Crossover aus der Feder von Mike Friedrich und mit Covern von Neal Adams. Diese beiden Hefte sind leider recht unspektakulär. Wir werden zwar mit dem Tod des Flashs geködert, bekommen letztlich aber nur eine wenig überzeugende Geschichte um einen verlorengegangenen Alien und sein Haustier, die getrennt von einander auf die beiden Erden geschleudert werden. Naja nichts dolles, aber dennoch ein ganz spaßiges Science-Fiction Abenteuer.

Erst in den nächsten Jahren danach fanden die Crossover zu alter stärke zurück. Das Ruder übernahm ab 1972 ein junger aufstrebender Autor, der bisher allerdings nur ein paar Kurzgeschichten und Liebesstorys für DC schreiben durfte. Und plötzlich bekam Len Wein (Secret Origins) das DC Schlachtschiff zugeschoben. Da stand er nun als ziemlicher Anfänger und sollte nicht nur die JLA, sondern auch die JSA schreiben und zusätzlich handelte es sich dabei noch um die 100. Jubiläumsausgabe. Scheinbar kam seine Geschichte um den grausamen Nebula-Man und die Seven Soldiers of Victory ganz gut an, denn schließlich wurde aus dem jungen Wein einer der angesehensten und einflussreichsten Comicautoren seiner Zeit. Im Vergleich zu seinem Justice League Debüt schwächelte er ein Jahr später mit der Hitler Story ein wenig. Jedenfalls war diese Geschichte nicht ganz so gut durchdacht und eher im Stile alter, etwas alberner Science-Fiction Schinken geschrieben, brachte dafür aber jede Menge spaß. Außerdem, wir will nicht sehen wie unsere Helden sich zusammen tun und Space Hitler platt machen.

Die Zeichnungen sind weiterhin in der Hand von Dick Dillin, der durchweg einen tollen Job abgeliefert hat. Sein Artwork ist stets auf dem topp Niveau der damaligen Comickunst und sieht stets töfte aus. Nur die Hitler Sachen sehen teilweise etwas albern aus, da viele ihrer Maschinen sehr nach Dingen aus, die man aus sehr rudimentären Science-Fiction Geschichten von vor vielen Jahren kennt. Jedenfalls ist dieser Sammelband gefüllt mit Zeichnungen die gleichzeitig kitschig sein können, wie auch einfach nur hübsch anzusehen und ein paar nette optische Ideen aufweisen können. Da wären intelligent gesetzte Schattierungen und einige Panel, die einen actiongeladenen Lesefluss garantieren.

In Allem ein weiterer cooles Zeitdokument und simple Comiunterhaltung, die nie zu platt wirkt. Wer also kein Problem mit etwas angestaubten Comics und dem daher auch etwas ungewohntem Tempo hat, bekommt eine unterhaltsame Lektüre, die nur wenige Durstrecken entstehen lässt, sich ansonsten aber sehr gemütlich weglesen lässt.

7,8 von 10 Rüsseltierchen aus dem All