I am a Hero #7 (Carlsen Manga)
Hideo und Shinji bekommen von ihren neuen “Mitbewohnern” Anonyme Namen. Ab jetzt heißen sie Brillenbart und Brille. Diese Anonymisierung dient dazu sich vor Verurteilungen zu schützen, falls die Ordnung doch wieder hergestellt werden sollte und heraus kommt welche Verbrechen sie während der Zombieapokalypse begingen. Verbrechen begehen die Bewohner der Mall Dächer nämlich zu jeder Zeit. Der Diebstahl in den Läden sollte kein Problem darstellen und dient ja einfach nur dazu zu überleben. Da gibt es auch nichts dran zu meckern. Schwierig wird es aber wenn sie mal erklären müssen warum so viele Menschen einfach so vom Dach “gefallen” sind. Sango, ein Maschinenpistolen schwingender Irrer der die Macht über das Dach hat, opfert gerne mal Leute wenn man somit der Gesellschaft dient oder die Personen nicht mehr stark genug sind um sich selbst zu versorgen. Jetzt wo aber Hideo mit seinem Gewehr angekommen ist, gerät das Machtgefüge auf dem Dach total durcheinander und dabei ahnen sie nicht mal, dass Hideo auch noch die infizierte Hiromi in petto hat.
Eine neue Runde beginnt und das zähe Trio fängt an sich auf dem Dach einzuleben. Kengo Hanazawa lässt Shinji sehr in den Hintergrund treten. Anstatt mit ihm muss sich Hideo mit den Dachbewohnern abgeben. Fraglich ob er seine Haremsfantasien hier ausleben kann, andererseits scheint er aber wirklich gratis Sex zu bekommen. So richtig gefällt ihm seine neue Gesellschaft aber nicht und es kommt recht bald zum Eklat. Es gibt schon bald einige Tote und Hideo muss einsehen, wie viel sicherer sie vielleicht unter den Zombies wären. Von den neuen Bekanntschaften sind jedenfalls die meisten wahnsinnig, gefährlich oder einfach nur ein Klotz am Bein.
Was dieser Band allerdings erstmals recht klar verdeutlicht ist wie Hideo so langsam selbst herbei fantasiert er wäre der Held seiner Mangageschichte die nun Realität wird. Zumindest denkt er, er wäre die mächtigste Figur. Schließlich hat er ja das Gewehr und fühlt sich damit unantastbar. Bezeichnend ist dabei: Bis jetzt hat er seine Waffe nicht einmal benutzt. Selbst nicht als die Situation lebensbedrohlich wurde. Neben einer gewissen Dame und einer extrem absurd komischen Szene mit ihr, ist vor allem einer der Zombies der Star des siebten Sammelbands. Es handelt sich um den Hochsprung Zombie. Einen Zombie, der vor seinem Tod Sportler war und seine Fähigkeit behalten hat, wodurch er noch zu einer großen Gefahr werden könnte. Klar ist aber auch die Gefahr, die von der Gruppe und den inneren Querelen ausgeht.
Auch bekommen wir einen besseren Einblick in die Welt der Zombies. Teilweise lässt das Team nämlich Blicke aus der Sicht von Hiromi zu, durch die wir sehen können, was es heißt im Kopf eines Zombies zu sein. Dadurch bekommt auch dieser Band eine ganz sonderbar komische Note verliehen. Teilweise wird es wirklich gruselig und zwar immer ohne zu grafisch zu werden, ganz allein durch eine surreale Bildsprache und von Grund auf gruselige Atmosphäre. Zu kritisieren wäre auch dieses mal nur, dass zu oft Photografien überzeichnet wurden um besonders detaillierte Hintergründe zu bekommen. Abgesehen davon sieht “I am a Hero” toll aus und gerade bei Alleinstellungsmerkmalen wie dem Horror und den Mimiken punktet die Reihe immer wieder. Genauso ist inhaltlich alles bestens, wenn auch sehr verschroben was man natürlich mögen muss. Kann ich wärmstens empfehlen, nur sollte man keine ganz normale Zombiegeschichte erwarten.
7,7 von 10 Kuscheltiernasen