Donnerstag, 27. März 2014

I am a Hero #6 (Carlsen Manga)

I am a Hero #6 (Carlsen Manga)


Hiromi wurde in einem kleinen Bergladen von einem Baby gebissen und scheint langsam vom ZQN Virus überwältigt zu werden. Aber anstatt sie sofort zu töten behandelt Hideo ihre Wunden und behält sie in seiner Nähe. So bleiben sie zu dritt, da die beiden vor kurzem Shinji kennengelernt haben, der sie mit dem Auto durch Japan bringt. Bald wird klar, dass Hiromi weiterhin friedlich bleibt, die beiden sogar gegen andere Zombies verteidigt. Erschwerend zur Situation kommt noch hinzu, wie sehr Hideo sich immer noch aufs neue, oft in albtraumhafte Tagträumereien verliert. Langsam arbeiten sie sich durch die Vororte, bis sie zu einer großen Mall kommen, in der sich angeblich viele Überlebende verschanzt haben sollen. Da Hideo als Einziger ein echtes Gewehr hat, nehmen die anderen die Drei gerne auf. So finden sie vielleicht eine neue Hoffnung für sich und den Fortbestand ganz Japans.

Schon bevor man die ersten Seiten des sechsten “I am a Hero” Bands liest, sorgt der Manga durch seine Aufmachung für erhöhtes Ende. Statt des normalen hochkantigem Cover, gibt es diesmal ein gedrehtes Cover, das sich zudem als Wraparound Cover entpuppt, das auf dem Buchrücken weitergeht. Eine sehr hübsche und gerngesehene Idee. Schlägt man das Cover dann auf, geht es zuerst verwirrend ungewöhnlich weiter. Im ersten Kapitel kam mir so langsam der Eindruck einer recht gewöhnlichen Zombiegeschichte. So werden an dieser Stelle auch ein paar recht bekannte Routinen des Genres durchgezogen, doch dann schleichen sich erneut Hideos gestörten Tagträumereien ein.

Monströse Kuscheltiere kommen so zum Vorschein, aber auch seine Erinnerungen als unerfolgreicher Mangaka verbergen dunkle Gedanken, die sich teilweise auch in psychotischen Anwandlungen niederschlagen. Als neues Element kommt Hiromi in ihrer infizierten Form hinzu. Einerseits ist sie auf diese Weise eine ständige Bedrohung für die anderen Überlebenden, andererseits hilft sie ihnen auch gegen die Zombies zu kämpfen und beschützt die Beiden. Ein zukünftiger Plot könnte sich darum drehen, dass sie die letzte Hoffnung der Menschheit sein könnte, da sie zumindest bis zu einem gewissen Grad immun zu sein scheint.

Sie wird daher wohl bis auf weiteres ein wichtiger Teil des Manga bleiben. Ein genauso wichtiger Teil sind neben dem physischen und dem psychologischen Horror genauso auch Drama und nicht zuletzt eine gewisse Prise Humor. Lustig ist nicht nur die teilweise absurden Szenen die sich ergeben, sondern auch deren optische Umsetzung. Hier spielt auch Slapstick eine gewisse Rolle. Trotzdem stehen diese ulkigen Momente dem Horror nicht um Weg, sondern komplettieren ihn auf eine ganz merkwürdige Weise sogar noch, die zugleich die Absurdität der Reihe noch einmal herausstellt.

Ebenso wie die Erzählweise ist das Artwork wieder ziemlich stark. Realistischer Horror mischt sich mit surrealen Bildern. Teilweise ist es zu offensichtlich das Photografien kopiert wurden, manchmal sind aber auch selbst erschaffene, sehr detailreiche Panel zu bestaunen. Sieht jedenfalls oft richtig geil aus, dann wiederum aber auch mal zu platt. Der Gesamteindruck ist aber einmal mehr ein sehr guter, der Lust auf mehr macht.

7 von 10 akkurat eingehaltene Waffengesetze