Mittwoch, 5. März 2014

Wildes Arabien (2013) [Polyband]

Wildes Arabien (2013) [Polyband]

Die arabische Halbinsel erscheint im ersten Moment nicht gänzlich wie ein Ort, der Leben in Vielfältigkeit und Schönheit ermöglichen würde. Aber es gab mal einen klugen Mann, der sagte, das Leben, äh, fände einen, äh, Weg, äh. Das ist auch in besagter Region der Fall. Die Dokumentation möchte nun dieser Vielfältigkeit und Schönheit in ca. 150 Minuten gebührend huldigen.

In drei Folgen betrachtet die Serie die immensen Anpassungen, die Flora und Fauna zu leisten hatten, um den extremen Lebensraum für sich zu beanspruchen. Dabei wird auch das Tier Mensch nicht außer Acht gelassen. Sowohl die teils für beide Seiten vorteilhaften Beziehungen zwischen Tier und Mensch wie sie bei den Nomaden vorkamen und in den Traditionen ihrer Nachkommen weiterleben, als auch die starken Eingriffe des Menschen wie sie z.B. in Dubai stattfinden, werden hier beleuchtet.

Überraschend sind dabei unter anderem die Aufnahmen aus den Bergen Dhofars, die durch die Auswirkungen des Charifs, dem dort streifenden Monsunausläufer, zu einem grünen Paradies werden. Irritierend sind allerdings die an die Neuzeit angepassten Traditionen der Menschen. Irgendetwas mutet bei einem Kamelrennen schon komisch an, wenn kleine Roboterjockeys die von den Trainern aus ca. 20 neben der Rennstrecke fahrenden SUVs gegebenen Befehle und Peitschenhiebe ausführen.

Neben den wirklich gelungenen Aufnahmen ist der große Pluspunkt der Dokumentation die Art und Weise, wie Aufnahmen in einen bestimmten Kontext gesteckt werden. Ob dies nun die Erzählung eines Vaters ist, der seinen Söhnen trotz eines modernen Lebenswandels die Geheimnisse der Falknerei lehrt oder die Langzeitforschung zweier junger Wissenschaftler entlang des Gebirgszugs im Osten der Halbinsel ist. Der Zuschauer ist immer darüber informiert, wie die Aufnahmen zu sehen sind. Lobenswert ist sind in diesem Zusammenhang auch die kleinen Hinweise, die das Zustandekommen der einzelnen Szenen weiter verdeutlichen.

Für sich gewonnen hatte die Serie mich allerdings schon, als ich den Sprecher der englischen Fassung erfahren habe. Leider macht Alexander Siddig (ST: DS9) zwar einen guten Job, aber seine Stimme bietet doch relativ wenig Charakter, so dass ich beim Schauen lieber den von Otto Clemens besprochenen deutschen Ton anstellte.

Die Verbindung Polyband / BBC führt wie immer zu einer sehr guten Veröffentlichung, was Bild und Ton betrifft. Ein bisschen mehr als ein paar Trailern als Bonus hätten die Sache jedoch noch ein wenig aufgepeppt.

Wildes Arabien bietet eine sehr gute Dokumentation über die arabische Halbinsel. Die Aufnahmen und Informationen sind durchweg interessant, so dass es schon sehr schade ist, dass es sich "nur" um drei Folgen handelt.


8,5 von 10 manipulierte Schattenwürfe