Brynhildr in the Darkness #1 (Tokyopop)
Schon seit frühen Kindheitstagen wurde Ryouta mit der vermeintlichen Existenz von Aliens konfrontiert. Seine damalige Jugendfreundin Kuroneko war nämlich absolut davon besessen Aliens zu entdecken. Eines Nachts wollte sie ihm etwas an einem gefährlichen Ort zeigen. Dabei verunglückten die beiden, Ryouta landete im Krankenhaus, während Kuroneko kurz darauf verstorben ist. Neben dem Glauben, er wäre für den Tod seiner Freundin verantwortlich, nagt an ihm die Frage, was sie ihm wohl in dieser schicksalhaften Nacht zeigen wollte. Einige Jahre später ist Ryouta beinahe erwachsen und das letzte verbleibende Mitglied des schulischen Astronomie Clubs. Immer noch ist er auf der Suche nach einem Beweis für außerirdisches Leben um so den Tod seiner Freundin endlich begreiflich für ihn zu machen. Doch dann kommt auf einmal ein neues Mädchen in seine Klasse. Sie sieht der verstorbenen sehr ähnlich und heißt auch beinahe wie sie. In ihr findet er zwar nur sehr unwahrscheinlich seine verstorbene Freundin, dafür aber ein ganz anderes Abenteuer, das sein Leben für immer verändern wird.
Lynn Okamoto schrieb an einem Sportmanga als ihm bewusst wurde wie sehr seine Fans sich eine Geschichte im Stile von “Elfen Lied” herbeisehnen. Da ihm dazu eine Idee kam, erfüllte er diesen Wunsch gerne und begann die Arbeit an Brynhildr. Die Parallelen zu Okamotos Klassiker sind sehr deutlich. Auch hier sind es kleine, süße und unschuldige Mädchen, die von geheimen Regierungseinheiten zu übermächtigen Kampfmaschinen gemacht wurden. Neko Kuroha ähnelt auch sehr einer Mischung aus Lucy und Nyu, ist gleichzeitig unbeholfen, weltfremd und naiv, aber auch zu grausamen und übermenschlichen Dingen fähig.
Im ersten Band geht es vor allem um Liebe und Verlust, aber auch um Hoffnung. Aliens und andere Sciene-Fiction Elemente spielen eine große Rolle, genauso wie Gewalt, Magie und Mystery. Etwas Humor kommt noch dazu und fertig ist eine eigentlich interessante Geschichte, die allerdings zugleich öfter mal einen Eindruck eines lauen Aufgusses von “Elfen Lied” erzeugt. Insgesamt unterscheiden sich die beiden Serien wohl nicht immer genug um vollends überzeugen zu können. Dafür ist die Erzählart bei Brynhildr lockerer und es scheinen mehr Coming-of-Age Einflüsse wiederzufinden sein. Nach dem ersten Band lässt sich noch nicht zu viel sagen, bisher kann es mich aber nicht vollkommen überzeugen. Die Zeichnungen sind hübsch und weniger Steril als andere Arbeiten des Mangaka und die Figurendesigns treffsicher wie eh und je. Falls Band #2 sich etwas mehr von seinem vorhergegangenen Manga abgrenzen kann, werde ich die Reihe gerne weiterverfolgen. Bleibt es so, dann darf man gerne fehlenden Ideenreichtum kritisieren.
Der Band kommt mit 2 Farbseiten und einer Charakterkarte als kleinen Bonus.
6,8 von 10 gemixerte Mittagessen