Alex Cross (2012) [Ascot Elite]
Drei tote Bodyguards und eine tote Konzernmanagerin werden in Detroit aufgefunden. Scheinbar war für all das ein einzelner Killer verantwortlich. Die Mordermittler Alex Cross (Tyler Perry) und sein Partner Thomas Kane (Edward Burns) vom Detroit Police Departments werden abkommandiert den Killer zu finden, der den Codenamen Picasso (Matthew Fox) bekommt, da er an den Tatorten immer Zeichnungen hinterlässt. Als Cross ihm in den Weg kommt bringt er damit nicht nur sich, sondern auch seine Familie in Gefahr.
James Pattersons Romane um den Mordkommissar und ausgebildeten Psychologen Alex Cross. Auch Filmfans die es nicht so mit Büchern haben, werden sich vermutlich gerne an “Denn zum Küssen sind sie da” und “Im Netz der Spinne” erinnern. Damals spielte Morgan Freeman (Mysterien des Weltalls) noch Alex Cross und da wären wir beim größten Problem dieser neuen Verfilmung. Cross wird hier von Tyler Perry gespielt, der eigentlich nur als der lustige dicke große bekannt ist, der genau den selben scheiß spielt wie Eddy Murphy in den letzten Jahren. Alex Cross müsste eigentlich ein richtig harter Thriller sein. Die zweite Hälfte des Films ist schließlich ein Rachefeldzug, da Cross Frau vom Killer ermordet wurde. Kein Film in dem jemand den Lauf einer Schrotflinte absägt um auf einen Rachefeldzug zu gehen sollte ab 16 Jahren freigegeben sein. Man hat sich also an allen Ecken zurückgenommen, selbst die brutalsten Morde bleiben sehr blutfrei, selbst wenn den Opfern Körperteile abgetrennt werden. Außerdem sollte ein Film dessen Serienkiller ein Sadist ist, der seine Opfer extra leiden lässt, um einiges härter ausfallen.
Tyler Perry ist jedenfalls vollkommen fehlbesetzt. Klar, wenn er mit seiner Familie interagiert oder dramatische Szenen spielt ist er glaubwürdig. Er ist auch kein vollkommen untalentierter Schauspieler, auch wenn er sein Talent meistens gut verstecken kann. Doch sobald er den Polizisten oder den Rächer darstellen soll und nicht den knuffigen Familienvater wirkt alles sehr gekünstelt und meist auch unfreiwillig komisch. Genauso setzt man die Genialität des Cops total daneben um. Morgan Freeman konnte man immer ansehen wie er langsam dinge kombinierte, nachdachte und dann auf geniale Hinweise kam, die außer ihm niemand entdecken konnte. Im Gegensatz dazu weiß Perry einfach immer alles ohne etwas kombinieren zu müssen, als wäre er Allwissend. Nimmt jegliche Spannung aus jeder Untersuchung.
Aber auch mit einem anderen Darsteller für Alex Cross, wäre der Film immer noch nur unteres Mittelmaß. Denn Rob Cohen (The Fast and the Furious) ist nicht unbedingt der talentierteste Regisseur und auch das Skript von Kerry Williamson ist nicht das beste. Unglaublich das eigentlich Idris Elba (28 Weeks Later) für die Rolle von Perry vorgesehen war, der in allen Belangen ein besserer Schauspieler ist. Für einen Film dieser Größe sieht der Streifen allerdings auch recht günstig aus und hat teilweise schon etwas von TV-Movie Ästhetik die aufgeblasen wurde. Schrecklich ist zudem noch die Kameraarbeit, nie steht die Kamera mal ruhig, alles wackelt und besonders die Actionszenen lassen nie erkennen was gerade passiert.
Der einzige Lichtblick ist Matthew Fox, der den Killer unfassbar gut spielt. Nur die dämliche Schleichwerbung für Cadillac, die am Ende sogar zu einem großen Plotpunkt wird, lässt seine Figur am Ende lächerlich aussehen. Echt unglaublich wie extrem Fox für diese Rolle trainiert haben muss, er sieht echt aus wie ein Tier. Leider spielt er in einem gänzlich anderen Film als alle anderen. Krass ist auch wie merkwürdig man die Kampfszenen gefilmt hat um die Illusion zu erzeugen Perry hätte eine Chance gegen ihn. Schließlich sollen wir am Ende wirklich glauben, dass der dicke unsportliche Perry den unfassbar durchtrainierten Fox in einer direkten Körperlichen Auseinandersetzung besiegen kann. Ach und dabei hat er einen gebrochenen Arm und am Anfang des Films sehen wir noch wie Fox in einem Käfigkampf einen viel größeren und schwereren Gegener ohne Probleme auseinandernimmt. So albern. Kleine Höhepunkte sind noch die kleinen Auftritte von Jean Reno (Godzilla), dessen Sinn sofort offensichtlich ist und John C. McGinley, der sein Standartprogramm nur in langweilig runterspult.
Wahrlich kein guter Film, falls er aber mal im Fernsehen laufen sollte, könnte man allein wegen der Performance von Matthew Fox ansehen. Erwartet nur nichts aufregendes.
Die DVD von Ascot kommt mit Wendecover und Pappüberstülper und hat als Extra noch den deutschen und den Originaltrailer an Bord. Außerdem gibt es noch ein Gespräch zwischen Perry und Patterson, dabei handelt es sich leider nur um 2 Minuten Promo Blabla. Ebenfalls zu sehen sind der Trailer zum Maniac Remake und Harry Brown.
4,2 von 10 ZÜÜÜGE