Die Hölle von Korea (1951) [Schröder Media]
Während des Korea Kriegs schafft Sergeant Zack (Gene Evans) es mit viel Glück seine Hinrichtung zu überleben. Als er wieder zu sich kommt ist bei ihm der kleine koreanische Waisenjunge, den er nach kurzem zögern doch mit sich nimmt. Bald tauft er seinen kleinen Begleiter auf Short Round (William Chun) und gemeinsam schlagen sie sich durch den Dschungel auf der Suche nach einer Kompanie, der sie sich anschließen können. Bald werden sie Teil einer kleinen Gruppe Soldaten, die einen Aussichtsposten auf einem buddhistischen Tempel einnehmen sollen.
Ich habe nun schon einige Kriegsfilme gesehen und da war sicherlich auch schon der eine oder andere ganz gute dabei. Samuel Fullers (Shark), “The Steel Helmet” ist aber sicherlich einer der wirkungsvollsten Antikriegsfilme. Zuerst beschäftigt sich der Film lange mit der Beziehung zwischen dem raubeinigen Sergeant und dem kleinen koreanischen Jungen. Sehr gut kommt rüber wie der Krieg allen Parteien zusetzt. Auch das von eigentlich harmlosen Zivilisten eine große Gefahr darstellen. Später treffen sie auf eine illustre Truppe von überlebenden Soldaten. Unter anderem ein schwarzer Sanitäter und ein asiatischer Panzerschreck. Gemeinsam sind sie auf dem Weg zu einer Pagode, wobei sie immer wieder auf die schrecklichen Fallen ihrer Feinde stoßen und auch innerhalb der Truppe gibt es immer wieder Streitigkeiten. Das letzte drittel ist dann mit abstand der stärkste Teil. In der Pagode nehmen sie einen General aus der Mandschurei gefangen, der in seiner Gefangenschaft versucht die nicht weißen Soldaten auf seine Seite zu ziehen. Er fragt den Sanitäter warum er diesen Männern das Leben rettet, wenn Menschen mit seiner Hautfarbe nur etwas im Krieg wert sind und im Alltag wird man wieder zu etwas minderwertigem gemacht. Das gleiche passiert auch mit dem japanischen Panzerknacker, der darauf angesprochen wird was mit all den US-japanischen Soldaten nach dem zweiten Weltkrieg passiert ist.
Punkte die gerade damals auch beim weißen Zuschauer wunde Punkte angesprochen haben. Cool ist das Fuller bei diesen Punkten auch bei den Antworten nicht zurückrudert und die Charaktere vernünftige reflektierte Antworten auf diese unangenehmen Fragen geben und nicht einfach nur sagen, dass alles okay ist. Dabei kommt es zu vielen wirklich guten Charaktermomenten und das Finale ist auch noch unheimlich dramatisch und bewegend.
Handwerklich gibt es nicht auszusetzen, zumindest nicht für die damalige Zeit. Natürlich wirkt das Stockfootage und ein paar der Studioszenen etwas altbacken. Dafür ist der Teil in der Pagode immer noch sehr atmosphärisch. Überraschend war für mich auch wie real die Gewalt gezeigt wird. Die Darsteller sind sehr gut und der Film verschenkt keinerlei potential und hält euch die gesamte Zeit über fest im Griff. Sehr guter Film. Außerdem wissen wir jetzt wo Indiana Jones Sidekick seinen Namen her hat.
„Die Hölle von Korea“ ist mit „Heldenkampf in Stalingrad“, „Die letzte Patrouille“, „Tag ohne Ende“, „Nur der Starke überlebt“ und „Verdammt zum Schweigen“ in der Kriegsfilme Edition von Schröder Media erhältlich. Die Bildqualität ist gut und es handelt sich hierbei um die ungeschnittene Version, die auch den Subplot um die tragbare Orgel des verstorbenen Priesters enthält. Dumm nur, dass die Untertitel dieser Szenen einige Minuten zu spät kommen.
8 von 10 Briefe an Buddha