Donnerstag, 4. Oktober 2012

Prophet #1 - Ante Genesem (Splitter)

Prophet #1 - Ante Genesem (Splitter)

Archäologe Jack Stanton hat mit seinem Professor etwas entdeckt das die Welt völlig verändern könnte. In einer Höhe von 800 Metern fanden die beiden hinweise auf eine alte sehr weit entwickelte Zivilisation. Kurz darauf verstarb der Prof., Jack schlachtete ihre Entdeckung aber best möglich aus und schrieb sogar ein Buch darüber. Kurz vor Veröffentlichung ereignen sich aber merkwürdige Dinge und er stürzt direkt von der Brooklyn Bridge in eine andere, unheimliche Welt voller Dämonen. Nach kurzem Hadern muss er akzeptieren das seine Welt verschwunden ist und er sich den Dämonen stellen muss.

Der Comic von Xavier Dorison beginnt recht düster mit einem Touch Science-Fiction, kehrt dann aber von der eher dunklen Ausrichtung ab und wird etwas Comic typischer. Jack Stanton ist ein ziemlicher Mistkerl und nicht gerade der sympathischste. Er muss sich also nicht nur den Dämonen in der fremden Welt, die er selbst herbeibeschworen hat, sondern auch seinen eigenen stellen. Dieser Punkt ist aber ein wenig zu offensichtlich. Der Kampf gegen die Dämonen ist sehr auffallend auch gleichzeitig der in seinem Inneren. In die gleiche Kerbe schlagen die Selbstgespräche in der Zeit, in der er alleine in der fremden Welt umherirrt. Warum redet er die ganze Zeit laut mit sich selbst? Wenn es ein innerer Monolog wäre oder Gedankenblasen, wäre es was anderes aber er redet die gesamte Zeit laut mit sich selbst. Wirkt etwas merkwürdig.

Optisch ändert sich der Ton der Geschichte genauso wie beim teilweise recht holprigen Writing. Zuerst ist der Stil relativ düster, aber relativ real. Zwar sind auch schon zu diesem Zeitpunkt alles stark stilisiert, doch im Verlauf des Albums nimmt das immer weiter zu. Die Dämonenwelt und ihre Bewohner, die Mathieu Lauffray erdacht hat, wirkt im Verlauf immer mehr wie eine stark aufgeräumt und nicht ganz so hübsche Variante vom Hellboy Universum. Jedenfalls sind die Zeichnungen für meinen Geschmack zu sauber, die Farben zu bunt und die Stimmung einfach nicht düster genug, dadurch sieht die eigentlich interessante Welt nicht annähernd so stimmungsvoll aus wie sie könnte. Der Stil des Covers würde dem Inhalt jedenfalls sehr viel besser stehen.

Das Album hält auch noch einige Skizzen und Rohentwürfe der Zeichnungen parat.

7 von 10 sterbende Giganten