Cable & Deadpool #1: Wenn Blicke töten könnten (Panini)
Dieser Sammelband von Panini enthält die ersten sechs Ausgaben der Serie "Deadpool & Cable".
Deadpool, der geschwätzige Auftragskiller, bekommt mal wieder einen haarsträubenden Auftrag. Er wird von einem abgedrehten französischen Kult beauftragt nach Deutschland zu reisen! “Die Kirche der einen Welt” ist eine Sekte deren Mitglieder auf jegliche Individualität verzichtet, da sie der Meinung sind das man nur durch die totale Gleichschaltung Weltfrieden erlangen kann. Ein Teil dieses Prozesses ist, dass jeder seine Hautfarbe blau einfärben lassen muss. Warum auch nicht, ist ja schließlich eine friedliche Farbe. Problematisch ist nur, natürlich neben der ganzen Sekten Sache, dass die Umlackierung mega weh tut. Dabei soll der Fassadenvirus helfen, der zeitgleich in Frankfurt entwickelt wird. Also infiltriert Wade die Sunic Labore in Frankfurt und klaut den Virus. Dort wird er aber plötzlich von Cable attackiert. Alles endet damit, dass die beiden mit einem Virus infiziert werden, der Wades Heilfaktor blockiert und ihn langsam zu einer Pfütze werden lässt und Cable verliert seine telekinetischen Fähigkeiten, wodurch der Metallkrebs seinen Körper überwuchert. Die letzte Chance für die beiden? Sie müssen sich zusammentun und knutschen! Oder so ähnlich…
Unfasslich, dass diese Comics aus dem Jahre 2004 bisher noch nie auf deutsch erschienen sind. Schließlich waren es die Fünfzig US-Hefte von Cable & Deadpool die nicht nur mich, sondern auch den Großteil der Deadpool Fans zu diesen Charakter gebracht hatte. Na ja besser spät als nie. Nur komisch, dass die Hefte jetzt kommen, wo der Deadpool Hype auch in Deutschland wieder abgeflaut ist. Schon auf den ersten Seiten wird mir bewusst mit was für einer billigen Kopie von Deadpool wir es eigentlich wirklich zu tun hatten. Na gut, Ways Run hatte sicherlich seine Momente und war auch schon mal ziemlich komisch, aber im vergleich zu dem was Deadpool Miterfinder Fabian Nicieza hier abzieht kann der aktuelle Stoff der letzten Jahre nicht mithalten. Die Dynamik zwischen Wade und Nate ist einfach fantastisch. Der Humor nicht immer dumm, oftmals mit einem Augenzwinkern oder auch politischen Anspielungen versehen. Zudem bekommt man noch einen gradlinigen, aber nicht zu schnörkellosen Comicplot geboten der alles hat was man brauch. Gastauftritt der X-Men und Nick Fury inbegriffen. Auch nach fast 10 Jahren immer noch ein sehr lustiger Comic.
Zeichner Patrick Zircher arbeitete vorher schon mal an Cable, während Mark Brooks sich eher an Titeln wie X-Force oder den Ulitmativen austobte. Ihr Artwork ist gut und nur wenig gealtert. Ein paar Panel sehen vielleicht nicht optimal aus und auch an großen spannenden Ideen fehlt es, dafür gibt es auch optisch viele Gags, wie zum Beispiel Liefeld Anspielungen. Apropos: Deadpools zweiter Ziehvater Robert Liefeld ist auch an der Reihe beteiligt, da von ihm die Cover stammen. Diese sehen sogar echt cool aus. Natürlich wie immer extrem übertrieben, aber zu Cable und Deadpool passt sein stil einfach. Am meisten profitiert der Stil aber von den Farben des Koloristen Chris Stevens. Es ist sehr bunt und sehr farbintensiv. Ähnelt sehr den satten Farben moderner Animes und passt toll zu dem überdrehten Geschehen. Als Bonus gibt es noch eine Liefeld Covergalerie.
Wer lockere Unterhaltung mit viel Action und Gags will, bekommt mit dieser Serie, die endlich ihren Weg nach Deutschland gefunden hat, einen barrierefreien Einstieg in die wilden Abenteuer von Cable, dem BFG schwingenden X-Men aus der Zukunft und seinem strangen Kumpel Wade Wilson, dem Söldner mit der schmelzenden Klappe.
8 von 10 Flaschen mit falschem Etikett