City of the Walking Dead (2007) [Savoy Film]
Die Menschheit ist ordentlich vor die Hunde gegangen. Der Großteil ist durch eine Infektion zu hirnlosen Kannibalen mutiert. Frühe Opfer der Mutanten waren die Frau und das Kind von Renchard (Mark Dacascos). Dieser hat sich danach in seinem Haus verschanzt und harrt dort der Dinge, die da kommen. Eines Tages bekommt er einen Videoanruf über das Internet von einer gewissen Brianna (Jennifer Lee Wiggins), die in L.A. festsitzt und dringend Hilfe benötigt. Problem ist, dass Renchard große Teile der Stadt per Zeitzünder in 24 Stunden hochjagen wird. Nach langem Hin und Her begibt er sich zusammen mit vermeintlichen Helfern aus einem Überlebendenlager auf die Suche nach Brianna...
Ein Asylum-Film wie er im Buche steht. In kürzester Zeit wurde I Am Omega zusammengeschustert, um kurz vor der Veröffentlichung I Am Legends mit Will Smith für verwirrte Käufer zu sorgen. Dazu kommt noch mit Mark Dacascos ein halbwegs bekannter Name und kaum inhaltliche Verwandtschaft mit der eigentlichen Vorlage. So gehört sich das.
Aber wundersamer Weise beginnt der Film sehr stimmungsvoll. Renchards Situation wirkt bedrückend und man bekommt das Gefühl, dass dieser Mockbuster vielleicht sogar den Blockbuster überflügeln könnte. In diesem Fall ist das nicht sonderlich schwer, aber dennoch wäre es eine positiv zu vermerkende Leistung.
Leider geht es mit der Stimmung rapide bergab, sobald Dacascos in alte Routinen zurückfällt. Kofferräume und Mülltonnen mit den Füßen zu schließen, ist sogar für den Iron Chef zu albern. Ist das einer der ersten Momente, bei denen man sich klar werden muss, dass man es mit Müll zu tun hat, wird es überdeutlich, als Renchard wiederholt Videoanrufe bekommt. In einer post-apokalyptischen Welt wird das Internet natürlich noch voll funktionstüchtig sein, da die Server und die weitere Infrastruktur komplett wartungsfrei sind. Auch Kraftwerke liefern ununterbrochen Strom – auch ohne menschliche Aufsicht, wie es in Belgien dertage in der Prä-Apokalypse eindrucksvoll gezeigt wurde.
Nachdem Renchard sich gemeinsam mit seinen „Helfern“ (dessen Anführer auch gleichzeitig einer der Drehbuchautoren ist) zur Rettung Briannas aufgemacht und das Wort „Compadres“ sinnentleerend häufige Verwendung gefunden hat, verläuft sich der Film etwas. Übermäßig schlecht ist das Gezeigte nicht, doch wirkliche Spannung kommt wenig bis gar nicht auf.
I Am Omega hat bis zu einem gewissen Punkt Potenzial, was allerdings schnell zunichte gemacht wird. Was den Unterhaltungswert und die Vorlagentreue angeht, liegt der Film wohl mit I Am Legend gleichauf.
Die neue Fassung von Savoy, hat einen sehr kreativen neuen Titel und ein herrlich schlechtes Cover. Auf der DVD befindet sich dann aber genau das gleiche wie auf der von Sunfilm. Also ein Audiokommentar mit Regisseur Griff Furst (Arachnoquake), Writer Geoff Meed (6 Guns) und Hauptdarsteller Mark Dacascos (Pakt der Wölfe) und zudem noch ein Making Of, Blooper und der Original Trailer. Der Kommentar ist ganz putzig weil er zeigt, dass es bei Asylum recht familiär zugeht und Dacascos kommt als einfacher aber doch sehr liebenswerter Typ rüber. Außerdem findet ihr auf der Scheibe noch einen Trailer zu “Jack Brooks: Monster Slayer”.
5 von 10 schicke Unterhemden