Freitag, 8. März 2013

Sushi Girl (2012) [Ascot Elite]

Sushi Girl (2012) [Ascot Elite]

Vor sechs Jahren ist ein Diamantraub der Gangsterkollegen Fish (Noah Hathaway), Crow (Mark Hamill), Francis (James Duval), Max (Andy Mackenzie) und ihrem Boss Duke (Tony Todd) gehörig in die Hose gegangen. Entkommen sind sie aber alle, abgesehen von Fish, der hat die letzten sechs Jahre im Knast versteckt, weiß aber als einziger wo die Beute versteckt ist. Um seine Freilassung und den Fakt zu feiern, dass er die ganze Zeit über die Schnauze gehalten hat, treffen sich die fünf zu einem feinen Sushi Essen. Als Buffet muss eine hübsche junge Frau (Cortney Palm) herhalten. Kurz vor Arbeitsbeginn wird ihr noch mal eingebläut, sie solle sich auf keinen Fall bewegen und durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Doch diese Anweisung zu befolgen wird immer schwieriger, denn die Stimmung zwischen den ehemaligen Arbeitskollegen wird immer angespannter und endet schließlich in einer schrecklichen Tortur um das Versteck der Diamanten zu Tage zu bringen.

Was jedem bei der Betrachtung von Kern Saxtons und Destin Pfaffs Langfilmdebüt auffallen wird ist der formidable Cast, der für einen Independent Film wirklich beispiellos ist. In der Hauptrolle dürft ihr den einstigen Kinderstar Noah Hathaway (Troll) wiedersehen, der jedem noch als Atreyu aus “Die unendliche Geschichte” bekannt ist. Er gibt sich auch alle Mühe und darf mächtig leiden, da man ihn im Verlauf des Films richtig zerledert. Wie schon oft gesagt kann Tony Todd (Nite Tales) beinahe jeden Film retten und auch an dieser Rolle als fieser Boss der Gangsterclique hat er mal wieder sichtlich Freude. In den letzten Jahren eher als begnadeter Synchronsprecher zu viel Ruhm gekommen, steht Mark Hamill (Die Welt in 10 Millionen Jahren) mal wieder vor der Kamera anstatt hinter dem Mikro. James Duval (Alyce) ist auch richtig cool, während Andy Mackenzie vor allem optisch was her macht. Aber dann sind da ja noch die Gastauftritte von unter anderem Sonny Chiba, Jeff Fahey (Der Rasenmähermann), Michael Biehn (The Divide) und Danny Trejo (Predators). Jeder einzelne bereichert den Film ungemein und ist leider nur viel zu kurz zu sehen. Zuletzt wäre noch Cortney Palm (Silent Night) zu erwähnen, die als einzige Dame dabei ist und fast die gesamte Laufzeit nur nackt im Hintergrund rum liegen muss, es aber dennoch schafft eine nicht zu unwichtige Rolle zu repräsentieren. Darstellerisch gibt es jedenfalls nichts wirklich zu mäkeln.

Von der ganzen Machart hechelt man hier sehr stark dem Stil von Quentin Tarantino hinterher. Vor allem an “Reservoir Dogs” versucht man zu erinnern. Damit hält man aber auch nie hinter dem Berg und außerdem kopiert Tarantino auch nur Dinge die er mag wild zusammen ohne dabei wirklich kreativ zu sein, daher kann man “Sushi Girl” in diesem Punkt nicht wirklich was vorwerfen. Außerdem schaffen die Macher es ziemlich gut dieses Kammerspiel durch lange interessante und wortgewandte Dialoge am Leben zu halten. Langeweile kommt keine auf. Dabei stört mich aber doch sehr, wie stark man versucht mit aller Macht einen Kultfilm zu produzieren, was stellenweise extrem erzwungen wirkt und auch ist. Ebenso sind die Dialoge andererseits einige male zu gewollt cool, was ich auch nicht wirklich ab kann. Schlussendlich mag ich aber die Kombination aus sehr harter Gewalt und eine Handlung die ausschließlich durch Dialoge vorangetrieben wird. Es gibt genügenden clevere und nachvollziehbare Twists, man kann ziemlich gut mitdenken und erneutes schauen lässt einen immer mehr Details wahrnehmen. Gute Sache, leider mit einigen Problemen die eigentlich nur daher kommen, dass man gerne noch cooler sein möchte als man eigentlich ist.

Die Blu-ray von Ascot Elite ist kein kalter Fisch, sondern eigentlich ziemlich heißer Scheiß, jedenfalls was die Qualität des Films anbelangt. Da kann man nämlich nicht meckern. Abgesehen vom deutschen und dem Originaltrailer bleibt man dem Käufer nämlich Bonusmaterial schuldig. Wendecover und einige hauseigene Trailer gibt es natürlich oben drauf.

6,4 von 10 exotische Fischsorten