Rottweiler (1982) [Paragon Movies]
Sie sind keine gewöhnlichen Hunde! Sie sind Rottweiler! Einst vom Militärwissenschaftler Adam Fletcher (Bill Gribble) und seiner Crew genetisch verändert, durch mechanische Implantate verstärkt und zum töten ausgebildet, konnten sich das killende Rudel losreißen und terrorisiert ein kleines Tourist*innendörfchen mitten in der Wildnis. Aufgehalten werden können sie nun nur noch vom Landei Sheriff Hank Willis (Earl Owensby), doch der ist sogar von den prolligen Jugendlichen beim Schlammcatchen überfordert. So lasset alle Hoffnung fahren.
Rottweiler ist ein sehr geistloser Tierhorror Streifen der zweiten großen Animals Attack Welle und lebt eigentlich vor allem von seinen sehr exploitativen 3D Effekten. Abgesehen davon hat der Film absolut nichts zu bieten. Durch den Blödsinn mit dem aufblühenden Tourismus klaut man noch ein wenig bei “Jaws” ansonsten verliert man sich immer mehr im Nichts.
Zuerst fallen die wahnsinnig lächerlichen Dialoge auf. Schon allein deshalb eigentlich ein guter Party Film. Aufgrund des fehlenden Tempos und des sehr dünnen Skripts macht es auch nichts, wenn man zwischendurch mal 20 Minuten oder länger nicht aufpasst. Man verpasst schon nichts. Die Hundeangriffe werden immer nur angedeutet, die Kamera dann weggeschwenkt oder man stellt uns einfach nur vor vollendete Tatsachen. Die Hunde sind zudem nicht mal besonders gut trainiert. Sie müssen eigentlich nur knurren und manchmal über ein Hindernis springen. Abgesehen davon spielen die Hundis eigentlich keine Rolle. In Sachen Gore geht daher auch nicht viel. Eigentlich bekommen wir jedes mal nur die Ergebnisse der Hundemorde präsentiert. Sie töten jedes mal durch einen sehr sauberen Kehlenbiss, blutig geht dies allerdings nur manchmal aus. Teilweise sieht es sogar nach geplanten und theatralischen Selbstmord aus. Nicht so doll das Ganze.
Schrecklich ist auch, wie wenig Gewicht die Hunde für die Story haben. Sie sind zwar der Auslöser für alles was passiert, die Klimax handelt allerdings von einem Feuer, dass nur am Rande mit den Killerbestien zu tun hat. Das Feuer hat scheinbar auch das gesamte Budget gefressen, denn optisch ist es der einzige Augenschmaus, abgesehen vielleicht noch vom Schlammcatchen der beiden Prolls. Im Regiestuhl saß Worth Keeter, der damals noch kleine Horrorfilme verzapfte. Seit den Neunzigern kennt man ihn allerdings nur noch durch unzählige Super Sentai Serien wie diversen “Power Rangers” Inkarnationen, “Masked Rider”, “V.R. Troopers” und “Big Bad Beetlborgs”. Das “Drehbuch” kam von Thom McIntyre, dessen andere Arbeiten ich nicht ansatzweise kenne und Produzent war Earl Owensby, der gleichzeitig auch die Hauptrolle spielt. Nach Rottweiler produzierte der arme Mann noch fünf weitere Billig-3D Filme, die noch weniger ankamen als dieser hier. Zu Recht wie ich vermute.
Langweilig und eigentlich nur wegen den dummen Dialogen überhaupt schaubar, wenn denn unbedingt sein muss.
“Bloodline - Zum killen dressiert”, wie der Film bei uns auch hieß, erscheint über Paragon erstmalig auf DVD. Wer sich aber schon auf den Tierhorrortrash freut, sollte nicht zu viel erwarten. Qualitativ ist die DVD unter aller Kanone. Der Ton ist verrauscht und das Bild blass, körnig und auch das Format ist zerschossen. Der O-Ton ist auch vorhanden aber nicht besser, als die rauschige, aber gekonnte Synchro. Bonusmaterial gibt es keines, vor allem die 3D Variante des Films werden Fans schmerzlich vermissen.
3,4 von 10 Badewannentode