In einem nicht näher benannten südamerikanischen Land herrscht Bürgerkrieg. Carrasco (Lewis Collins) führt eine Gruppe Rebellen gegen den Präsidenten. Dieser wird jedoch von Miliz-General Silveira (Klaus Kinski) unterstützt. Um einen verletzten Kameraden versorgen zu lassen, sucht die Rebellengruppe das Krankenhaus von Padre Julio (Manfred Lehmann) auf. Dieser beginnt mit den Rebellen zu sympathisieren und sie in ihrem Kampf zu unterstützen. Was sie nicht wissen ist, dass Silveira ihnen schon dicht auf den Fersen ist.
Wieder eine Erwin C. Dietrich
Produktion, wieder inszeniert von Antonio Margheriti (hier wieder unter dem
Namen Anthony M. Dawson) und auch wieder mit Lewis Collins und Klaus Kinski,
ebenso wie Manfred Lehmann und Thomas Danneberg. Alles also wie gehabt? Nicht
ganz.
Während „Geheimcode Wildgänse“ ein
astreiner Actionstreifen mit kaum erkennbarer Handlung war, nimmt sich „Kommando
Leopard“ mehr Zeit für die Geschichte. Diese ist zwar nicht besonders gut und
immer wieder durchzogen von typischer, schwülstiger 80er Macho-Romantik (die
tapferen Helden – Träumer zugleich- , stets leidenschaftlich für eine bessere
Welt kämpfend), allerdings fällt das nicht zu negativ auf, da Margheriti ein
Händchen dafür hat, immer genau in dem Moment wenn es droht wirklich langweilig
zu werden, eine Explosion und/oder ein Feuergefecht einzustreuen. Damit wir uns
richtig verstehen: Ich hab nichts dagegen, wenn ein Actionfilm auch ne gute
Handlung und tolle, nicht eindimensionale, Charaktere aufweisen kann, wenn ein
Film dazu aber nicht in der Lage ist, sollte wenigstens die Action stimmen. Das
ist hier definitiv der Fall. Die vielen explodierenden Miniaturen sind wirklich
nett anzusehen, sehr liebevoll gestaltet und durch den Trashfaktor auch äußerst
charmant.
Auch die Schauspieler verrichten
solide Arbeit. Lediglich bei Klaus Kinski finde ich es schade, dass ihm nicht
genügend Raum gegeben wird, um einen richtig fiesen Schurken zu entwickeln.
Lustig ist auch, dass Thomas Danneberg hier Lewis Collins synchronisiert,
weshalb er selbst von niemand geringerem als Rainer Brandt himself gesprochen
wird. Ein wenig merkwürdig, aber da Danneberg auch nur ne ziemlich kleine Rolle
hat, fällt es auch nicht zu sehr negativ auf.
Auch dieser Film ist in Ascots „Cinema Treasures“ Reihe neu aufgelegt worden.
Die Blu-ray bietet dabei neben den von der „Geheimcode Wildgänse“ bekannten Extras (Söldner Stories, Manfred Lehmann Interview, Thomas Danneberg Interview, PDF im ROM Teil)auch das aus der früheren DVD Veröffentlichung bekannte 50 minütige Making Of.
Zusätzlich gibt’s dann hier auch wieder einen Audiokommentar, sowie Fotogalerie und eine Trailershow.
Bild und Ton gehen im Übrigen in Ordnung, Wunder sollte man aber nicht erwareten. Ein wenig körnig und oft zu dunkel wirkt das Bild dann nämlich doch. Hab ich aber auch alles schon schlimmer erlebt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Commando Leopard“ durchaus solide
Actionkost bietet, auch wenns hier und da mal n paar Längen gibt, die aber wie
gesagt auch immer schnell aufgelöst werden, indem man dem Zuschauer noch n paar
Ballerszenen vorführt. Trotzdem kommt der Film meiner Meinung nicht ganz an
„Codename: Wildgeese“ heran. Dieser war zwar stumpfer, aber dadurch auch etwas
unterhaltsamer. Actionfans und Fans von Italo (Co-)Produktionen werden aber auf
jeden Fall nicht enttäuscht werden.