Everyman's War (2009) [M.I.G.]
Viele junge Amerikaner werden aus ihrem normalen Alltag gerissen und stehen plötzlich in Europa vor ihrem Feind. So zum Beispiel ein Kleinganove aus der Bronx oder ein Amerikaner deutscher Abstammung der verzweifelt versucht Respekt von seinen Kameraden zu bekommen. Hauptsächlich ist dies aber die Geschichte von Don Smith (Cole Carson), eigentlich wollte er gerade heiraten, doch dann kam ihm der zweite Weltkrieg dazwischen. Jetzt steht er auf den Ardennen und muss mit ansehen wie seine Division von den Nazis überrannt wird. Nur er schafft es sich durch die feindlichen Linien zu schlagen und hat somit als einziger die Möglichkeit seine Truppe vor dem drohenden Sturmangriff zu warnen.
Nicht unbedingt leicht mit einem Budget von unter einer Million Dollar einen Kriegsfilm zu drehen. Da aber eh das Drama zwischen den Kämpfen mehr im Vordergrund steht als die Action selbst und man auch ansonsten eher sparsam war sieht der Film trotzdem sehr gut aus. Allerdings muss man in den größeren Schlachten öfter mal ziemlich schlechte Computereffekte in Kauf nehmen. Aber wichtiger ist das Drama und das funktioniert teilweise ziemlich gut. Im Finale, wenn Don mit gefangenen deutschen interagiert wird es teilweise recht ergreifend, da dabei das Elend des Kriegs ziemlich gut rüberkommt, auch zum Beispiel ein Gespräch, das Don zu Hause mit einem geflüchteten Juden führt ist wirklich gut geschrieben. Was aber gerade in diesen Szenen, wie bei auch vielen anderen Kriegsverfilmungen stört, ist dass man durch die Synchronisation vieles kaputt macht. In vielen Szenen ist es ziemlich wichtig das die Franzosen, Amerikaner, Deutsche und alle anderen Landsmänner oftmals Probleme bei der Kommunikation haben oder überhaupt nicht miteinander sprechen können. Dadurch entstehen Missverständnisse, Spannungen, Verzweiflung. Menschen fühlen sich auch in der Gruppe einsam und so weiter. All das geht bei der Eindeutschung verloren. Da der Film aber in einer vierer Box verwurstet wurde fehlt der O-Ton, was in diesem Fall sehr ärgerlich ist.
Die Darsteller sind allesamt recht unbekannt, aber nicht gerade Talentlos. Der eine oder andere kann ziemlich gut überzeugen. Auch wenn es dem Film manchmal an ganz großer Action fehlt, ist das Tempo nie zu lahm und die meist guten Dialoge überbrücken so manche Länge. Guter und eindringlicher Film über den Schrecken des Kriegs.
Der Film ist ebenso wie „World War II Bloodbath“ und „Todesfalle Normandie“ in der Krieg an allen Fronten: Die Westfront Box zu finden.
7 von 10 deutsche Abschiedsbriefe