Die schwarze Katze (1966) [Savoy Film]
Lou (Robert Frost) ist ein unerfolgreicher Autor, der seinen Lebensstil nur mit dem Erbe seines Vaters bestreiten kann. Er hat ein mächtiges Alkoholproblem und behandelt seine vielen Tiere sehr schlecht. Nur seinen Kater Pluto behandelt er gut. So gut, dass seine Frau Diana (Robyn Baker) eifersüchtig wird. Im Suff glaubt er allerdings seinen verstorbenen Vater in der Katze wieder zu entdecken. Sein Wahnsinn wird stetig schlimmer und schließlich tötet er Pluto. Doch nur ein paar Tage später läuft ihm eine neue Katze zu, der genauso wie der alten ein Auge fehlt. Er ist sich sicher, das es sich dabei um Pluto handelt, der sich rächen möchte.
In dieser Verfilmung von Edgar Allan Poes Kurzgeschichte „Der schwarze Kater“, wird die klassische Story von Regisseur Harold Hoffman (Sex and the Animals) ins Texas im Jahre 1965 verlegt. Die Geschichte wird als solches ganz gut umgesetzt, zumindest das Gerüst konnte in den Film gerettet werden. Alles was aber ein wenig Tiefe benötigen würde, fehlt hier aber völlig. Lous Charakter ist sehr platt für das was er darstellen soll, von dem einem zum anderen Moment wird er zum Alkoholiker und dann zum Psychopaten. Da wird nichts aufgebaut oder erklärt, es passiert einfach nur so ohne das dem Zuschauer dafür wirklich etwas geboten wird, was die Änderungen der Figur erklären könnte.
Robert Frost ist genauso wie Robyn Baker und eigentlich auch alle Darsteller hier Amateur. Keiner hat in mehr als ein zwei Filmen mitgewirkt. Dafür sind aber alle ganz akzeptabel. Hätte sehr viel schlimmer sein können. Extrem unpassend, sind die beiden Ausflüge, die Lou in einen Rockschuppen unternimmt. Die Musik will zur klassischen Geschichte dann doch nicht so richtig passen. Zumindest hat sich der Regisseur wenigstens ein wenig Gedanken gemacht, denn die zweite Nummer hat dann doch offensichtlichen Symbolcharakter. Etwas platt und total mit dem Holzhammer, aber ich nehme den guten Willen war. Stellenweise wird der schwarzweiß Film doch etwas interessant, da der Blutgehalt zum Ende hin doch etwas überraschend hoch ausgefallen ist. Kein schlechter Film aber auch einfach nichts besonderes, handwerklich geschicktes oder sonst irgendwie toll.
Das Bild der DVD von Savoy schwankt ein wenig, das Intro wurde überhaupt nicht restauriert und ist nur schwer zu erkennen, danach ist das Bild meist zu dunkel, ansonsten aber okay. Die deutsche Synchro ist in der alten und einer bereinigten Version anwählbar, wobei mir die rauschende Tonspur eigentlich immer besser gefällt, da sie sich nicht so sehr vom Bild abhebt. Auch der O-Ton ist auf der DVD, auch wenn hier die Qualität nicht besonders ist. Außerdem befinden sich auf der DVD noch einige Trailer, unter anderem diese hier: „Im Bann des weissen Zombies“, „Der Schlitzer von London“, „Das Biest“ und „Die Bestie von Monte Bravo“.
4,8 von 10 Tukane die Robert heißen