Der weisse Apache (1987) [Savoy Film]
Bei einem Massaker an weißen Siedlern kommen alle um, nur eine hochschwangere Frau wird von einigen Apachen gerettet. Zwar können auch sie das Leben der Frau nicht mehr retten, doch durch ihre Hilfe überlebt das Baby und sie ziehen es bei sich auf. „Leuchtender Stern“ (Sebastian Harrison) wächst als Adoptivsohn des Häuptlings auf, ist aber immer den feindlichen Aussagen seine Bruders „Schwarzer Wolf“ und denen des Medizinmannes ausgesetzt. Eines Tages kommt es zu einem schrecklichen Unfall und Sternie, tötet ausersehen seinen Bruder, nachdem sie sich um eine schöne Frau gestritten haben. Noch am selben Tag wird er vom Häuptling für so lange des Stammes verwiesen, bis er unter den weißen gelebt hat um seine Wurzeln kennen zu lernen.
Dieser Film wirft mich circa 3 Jahre zurück. Damals hatte ich nämlich eine ungesunde Obsession mit dem italienischen Kultfilmemacher Bruno Mattei. Ich bevorzuge zwar eher seinen Western „Scalps“ aber auch „Der weisse Apache“ hat seine Momente. Allerdings muss man sagen das Mattei sich in dieser Zusammenarbeit mit Claudio Fragasso (Troll 2) ziemlich zurückhält. Wirklich viel meckern werde ich über diesen Film aber trotzdem nicht, dafür in ich dann doc zu sehr Fanboy.
Die Prämisse des Films, Rassismus ist doof, ist soweit ja durchaus zu unterstützen. Die Art wie sie rübergebracht wird, ist aber etwas platt. Leuchtender Stern wird von allen gemoppt. Erst von seinen Stammesbrüdern, die ihn nicht akzeptieren weil er nur ein Halbblut ist, später dann von den weißen, die allesamt Mörder, Banditen, Rassisten und überhaupt echt böse sind. Einzige Ausnahme ist Luciano Pigozzi (Yor), der als netter Geschäftsmann unserem Helden unter die Arme greift und ihm einen Job in seinem Pferdestall verschafft. Das Problem bei der Rassismuskritik, ist dass die Figuren in diesem Film derart platt dargestellt werden, das sie selbst nicht mehr als stereotype Abziehbildchen sind, was mehr als einmal als rassistisch aufgefasst werden könnte. Interessant ist es wenn Stern die anderen mit ihrem Rassismus konfrontiert. Es endet dann zwar immer damit das er verprügelt wird, aber im Ansatz sind dieses Szenen doch die besten geworden. Ebenso wie die platte Darstellung von allem, ist natürlich auch zu kritisieren, das die Apachen nur angemalte Italiener sind aber naja.
Am besten, aber doch recht unauffällig ist Luciano Pigozzis Leistung. Er kommt auch nur in ein paar wenigen Szenen vor, in diesen kann er dann allerdings auch überzeugen. Sebastian Harrison, Sohn vom Trashveteranen Richard Harrison (Ninja Squad), spricht die meiste Zeit über nicht und wenn er dann mal was sagt, ist es nicht unbedingt geistreich. Leider sind die Bösen auch nicht die erinnerungswürdigsten ihrer Zunft. Etwas blutig wird es dann zwischen drinnen doch immer mal wieder und große Langeweile sollte eigentlich nicht aufkommen.
Die DVD beinhaltet die deutsche, englische und italienische Tonspur. Die deutsche klingt fein, die anderen beiden rauschen ein wenig. Das Bild weist ein paar Verschmutzungen auf, sieht ansonsten aber okay aus. Als Bonus gibt es den Trailer und den zu Escondido und Django - Ich bin ein entflohener Kettensträfling.
6,67 von 10 Geister verstorbener Häuptlinge