Der letzte Atemzug (2010) [Schröder Media]
Schon seit einigen Jahren driftet die Ehe von Tina (Mandy Bannon) und Michael (Ty Jones) immer mehr auseinander und eigentlich sind die beiden nur noch wegen ihrem Sohn zusammen. Tina ist von ihrem Mann nur noch genervt und will eigentlich nur ihre Ruhe haben, während Michael eine Affäre beginnt. Ein letzter Versuch von Tina die Beziehung zu retten ist ihren Mann noch mal bei der Arbeit zu begleiten. Er kauft nämlich gerade eine große, heruntergekommene Fabrikhalle die er wieder auf Vordermann bringen möchte. Als Michael ihr das Gelände zeigt, werden sie plötzlich in der Halle eingesperrt und von einem finsterem Typen (Aaron Laue) angegriffen. Beide werden gefangen und er beginnt sie zu quälen. Doch was steckt hinter dieser Tortur?
Independant Filmemacher Ty Jones hatte mit Last Breath einiges vor. Ein Budget von nur 200.000 Dollar und ist er nicht nur Regisseur und Drehbuchautor, sondern übernimmt auch noch die Hauptrolle. Der Produzent spielt auch noch den Bösewicht und weil das alles nicht schon kompliziert genug wäre für so ein Projekt, soll es auch noch ein Film in der Art von Saw sein, aber einen wirklichen Sozialkritischen Aspekt haben. Dann kommen auch noch Kinder und Tiere im Film vor. Es wird also immer schwieriger.
Überraschend ist, dass der Film dann letztlich doch gut geworden ist. Am auffälligsten ist zuerst der Look. „Der letzte Atemzug“ sieht nämlich nach viel mehr aus als nur einer fünftel Million. Optisch macht es auf jeden Fall schon mal was her. Auch die Schauspieler sind echt gut. Allen voran Mandy Bannon und Produzent Aaron Laue bringen durchaus gute Leistungen hervor. Ty Jones ist auch nicht schlecht, sollte sich in Zukunft aber vielleicht voll auf die Regie konzentrieren, da dort offensichtlich sein größtes Talent liegt. Sogar der Kinderdarsteller fällt überhaupt nicht negativ auf und wirkt ziemlich überzeugend.
Wo Ty Jones ebenfalls nicht versagt hat ist das Drehbuch. Zumindest muss man sagen das er es gut schafft Torture mit Botschaft zu kombinieren. Er will uns mit seinem Film sagen unser schlechtes Verhalten hat immer Konsequenzen und oftmals auch für andere Personen, weshalb wir besser darauf achten müssen wie wir mit unserem Umfeld umgehen. Teilweise wirkt das Ganze ziemlich bemüht und das Ende ist schon sehr weit hergeholt. Darauf muss man sich dann schon sehr einlassen um es für voll zu nehmen.
Gore ist auch vorhanden. Wirklich krasse Szenen fehlen zwar, dafür geht man die Sache meist etwas subtiler an und setzt auf eine beklemmende Atmosphäre. Last Breath ist bei Weitem kein Meisterwerk, aber das Filmteam hat aus diesem Projekt alles herausgeholt was drin war und aus den schweren Bedingungen das beste gemacht. Wer also auf Torture Kram steht bekommt hier nach längerer Zeit mal wieder einen durchdachten Vertreter dieses überraschend schnell öde gewordenen Subgenres.
Die DVD von Schröder Media kommt mit einigen Extras. Ihr bekommt einen lockeren Audiokommentar vom Regisseur und dem Produzenten, den Original Trailer, einige Deleted Scenes, einige Ausschnitte aus den Vorsprechen der Darsteller und einen VLOG von Ty Jones. Dazu noch ein paar Trailer unter anderem zu „Der Bomber“ und „Strigoi - The Undead“. Guter Film und vorbildliche DVD Veröffentlichung.
7 von 10 gefährliche Erektionen