Alyce - Außer Kontrolle (2011) [Sunfilm]
In Alyce (Jade Dornfeld) Leben läuft überhaupt nicht so wie sie es sich gewünscht hätte eigentlich ist sie ziemlich alternativ eingestellt und hat große Träume. Doch hat sie sich mit ihrem Freundeskreis verstritten und tagsüber versauert sie in einem schrecklichen Bürojob für irgendeinen reichen Fuzzi. Abends trifft sie sich mit ihrer besten und einzigen verbliebenen Freundin Caroll (Tamara Feldman). Gemeinsam gehen sie feiern und betrinken sich deftig. Dabei treffen sie allerdings auf Carolls Exfreund und dessen neue. Nun reicht es nicht mehr sich einfach nur zu betrinken. Also holen die beiden Frauen sich Ecstasy. Allerdings verläuft der Trip nicht allzu gut und endet damit das Alyce Caroll vom Dach eines Hochhauses schubst. Dies ist nicht der erste, aber auch nicht der letzte Schtritt von Alyce in Richtung Wahnsinn, doch von hier an geht es nur noch weiter abwärts. Immer verliert sie die Kontrolle über sich und das was von ihrem Leben übrig geblieben ist.
Bei dem Cover dachte ich, es gibt eine etwas müllige Splattergeschichte mit viel nackter Haut und wenig Qualität. Das es lustig wird hätte ich erwartet. Aber nicht nur das Cover erzeugt diesen Eindruck, sondern auch der Name Jay Lee. Der Regisseur ist mir nämlich bisher nur durch „Zombie Strippers!“ bekannt. Klares Ding sollte man also denken. Es ist aber ganz anders gekommen.
Denn bei Alyce handelt es sich nicht um Trash, sondern ist ein intensiv inszeniertes Psychodrama um den Abstieg einer jungen Frau. Dabei kommt Gewalt, Mord, Drogenmissbrauch, gewalttätiger Sex, Nekrophilie und einige andere schwere Themen zum Einsatz, aber trotzdem wirkt der Film nur sehr selten reißerisch und wenn, dann dient es dazu den rabenschwarzen Humor des Films zum Vorschein kommen zu lassen.
Der Verfall von Alyce wird ziemlich surreal umgesetzt verdeutlicht aber sehr direkt und glaubhaft was mit ihr geschieht. Der Humor wirkt zeitgleich nie wie ein Fremdkörper und hat durchaus seinen Platz und funktioniert gut. Tamara Feldman (Hatchet) und Jade Dornfeld haben eine tolle Chemie und kommen wirklich wie alte Freundinnen rüber. Die zweite hälfte des Films muss Jade Dornfeld dann über weite strecken allein tragen und nur die tolle Kameraarbeit hilft ihr dabei. Besonders die Kollagen aus Sex und Gewalt sehen verdammt gut aus, hätte ich dem Mann wirklich nicht zugetraut.
Alyce ist eine Überraschung auf ganzer Linie. Ein wilder Strudel aus Sex und Gewalt toll gefilmt und genauso gut gespielt. Das Finale ist auch vom Blutgehalt her ziemlich heftig und noch besser, alles mit Handgemachten Effekten.
Bonusmaterial gibt es aus dem Trailer in deutsch und englisch und zu Kinder des Zorns, sowie Hellraiser leider keines.
8 von 10 masturbierende Panzerrohre