Ungeheuer! #1 (Weissblech Comics)
Magier, Monster, Meuchelmörder und andere Ungeheuer findet ihr in diesen sieben Geschichten des Schreckens. Allesamt beleuchten den Schrecken dieser und anderer unbekannter Welten auf ganz verschiedene Weisen. Nur eines haben sie gemeinsam, ihren optischen Erschaffer, denn bei allen Storys schwang Klaus Scherwinski sein Malwerkzeug.
Wie schon gesagt stammt das Artwork aller Geschichten hier von Klaus Scherwinski. Die hier gesammelten Geschichten sind schon mal irgendwo lesbar gewesen. Teilweise in anderen Weissblech Heften oder in den Heavy Metal Comics. Den Anfang macht allerdings die Weltpremiere von „Ein Stück Fleisch“, die Umsetzung einer alten Mär, die sich einst die Trapper erzählten, über einen schrecklichen indianischen Dämon. Das Artwork ist großartig. Zeichnungen wie Farbgebung einfach klasse und auch die Handlung ist schön fies.
Danach stürzt Levin Kurio die Leser in „Rabizus Reich“, in dem der Dämon Rabizus beschwört wird, sich aber nicht kontrollieren lässt und die Weltherrschaft erbarmungslos an sich reißt. Zuerst erschien dieser Comic in Heavy Metal. Sieht richtig gut aus, der Dämon ist schön fett und fies, die Action kommt geil rüber und alles wirkt ein wenig wie eine bunte Version von Robert E. Howards Barbaren Abenteuern. Zudem kann auch diese Geschichte mal wieder mit einem Twist aufwarten, den ich überhaupt nicht erwartet hatte.
Weiter geht’s mit dem „Derby von Hardingen“. Mit Fußball kannste mich ja eigentlich jagen. Boris Koch schafft es aber den Sport mit einer bitteren Horrorgeschichte um einen jungen aufstrebenden Spieler zu verbinden, die auch den Fanatismus um den Sport ganz gut auf die Schippe nimmt. Hier sind Scherwinskis Zeichnungen mal an die alten Horrorcomics der Fünfziger angelehnt. Passt gut zur Story und sieht amüsant aus.
Als nächstes kommt ein alter bekannter zu Besuch. Nämlich der Vertreter aus der Story „Abfall“. Die Geschichte über einen Klinkenputzer, der ein bisschen mehr bekommt als er eigentlich wollte, erschien nämlich schon sowohl in Horrorschocker #19, als auch im 2010‘er Gratis Horrorschocker. Ein Schocker in der typischen Kurio Handschrift, bei der ein moderner Halsabschneider solange Leute reinlegt bis er an den falschen gerät. Natürlich mit EC Comics typischer Wendung.
Mit „Der Schlächter von Oakwood Manor“ debütierte Klaus Scherwinski einst bei den Horrorschockern und zwar in Ausgabe #3. Mit Boris Koch erschuf er eine kurze ziemlich lustige Geisterjäger Story, die besonders durch die inneren Monologe in Verbindung mit dem Endergebnis wirklich komisch ist. Die Zeichnungen sind hierbei wieder gut, besonders der Geist und die Hintergründe des Spukhauses gefallen mir.
„Xydoon spricht“ ist wiederum aus der ersten Welten des Schreckens Ausgabe bekannt. Darin stellt Levin uns einem alten Mars Alien vor. Super Science-Fiction Kurzgeschichte, die vom Stil her auch gut bei Heavy Metal reingepasst hätte vor allem der Detailgrad der Raumanzüge sagt mir sehr zu.
Abgeschlossen wir der Band mit dem „Lied des Mörders“. Eine Geschichte über Ninjas und Samurais. Denn was ist eine Kurzgeschichten Sammlung ohne Ninjas? Eigentlich genauso gut wie mit Ninjas, aber Ninjas machen eigentlich doch alles besser, wobei mir auffällt das ich diesen Band kritisieren muss, weil Dinosaurier fehlen. Schweinerei! Aber zurück zum Lied: Die Handlung des Ninja Comics ist vielleicht nicht der beste dieses Bandes, aber dafür das Artwork sehr stimmig. Die Farben passen perfekt und die Seiten sind exzellent arrangiert. Optisch mit der Höhepunkt dieser sieben Geschichten.
Also für euer schwer ergaunertes Geld bekommt ihr hier über 60 Seiten im Softcover mit sieben Kurzgeschichten, einer Einleitung von Levin Kurio, einer kurzen Vorstellung der Autoren, zu jeder Storys bekommt ihr Skizzen und Klaus plaudert ein wenig über den Entstehungsprozess der einzelnen Kapitel. Ganz zum Schluss gibt es dann sogar noch ein Interview mit ihm nachzulesen. Da soll noch mal jemand meckern!
8,3 von 10 paarungswillige Dämonen