I'll Never Die Alone (2008) [8-Films]
Die vier Freundinnen Moira (Andrea Duarte), Carol (Gimena Blesa), Leonor (Marisol Tur) und Yasmine (Magdalena De Santo) machen einen Road Trip durch die argentinische Pampa. Irgendwann entdecken sie mitten in der Wildnis eine verletzte Frau am Straßenrand. Scheinbar wurde sie von den, sich in der Nähe aufhaltenden Wilderern angeschossen wurde. Sie versuchen das Mädchen zu retten und fahren zur nächsten Polizeistation. Allerdings verstirbt sie noch im Auto und auch bei der Polizei bekommen sie nicht wirklich Hilfe. Kurz darauf fahren sie weiter, werden aber offensichtlich von den vermeintlichen Wilderern gejagt. Es dauert nicht lange bis sie überwältigt werden und die Typen sie in eine Hütte im Wald bringen…
Mit diesem No Budget Rape & Revenge Streifen, hat der argentinische Regisseur Adrián García Bogliano zwar sicherlich kein Meisterwerk abgeliefert oder dem Horrorgenre eine neue Note verliehen, aber er schafft es zu beweisen das man auch ohne Geld und etwas Mut einen bedrückenden und beklemmenden Schocker erschaffen kann. Dabei wird hier nur ein Stilmittel des Genres gekonnt weiter stilisiert. Denn schon bei zum Beispiel „I spit on your Grave“ trug auch der billige Stil zur Atmosphäre bei. Die Handwerklich teilweise schludrige Arbeit gibt dem Film etwas dokumentarisches und lässt den Horror realer wirken. Auch hier hilft dieser Fakt sehr dabei den Film sehr viel authentischer und schrecklicher wirken zu lassen. Teilweise werden die schlimmen Dinge zu offen gezeigt, manchmal wäre auch hier weniger mehr gewesen. Bogliano hat es aber drauf unangenehme Szenen so zu strecken, das es immer beklemmender wirkt, ohne das es langweilig oder forciert rüber kommt. Zudem nutzt er voll aus was das ländliche Argentinien zu bieten hat. Viel Vegetation, hochgewachsene Felder, Dschungel, dann noch die tief stehende und immer blendende Sonne und im Hintergrund die Geräusche der wilden Tiere. Das alles zusammen lässt eine dichte und vor allem glaubhafte Atmosphäre aufkommen.
Die Darsteller sind allesamt Amateure, geben aber immer ihr bestes. Dabei kommt es schon mal vor das einem der Mädchen das Gesicht entgleist oder sie nicht durchgehend so verängstigt wirken wie sie eigentlich sollten. Sie sind aber mit vollem Elan dabei und sind recht charismatisch.
In der deutschen Version ist einiges der Schere zu Opfer gefallen, daher sollte man sich für die deutsche Version noch ein paar Punkte wegdenken. Das Bild der DVD ist okay, aber mehr gibt das Ausgangsmaterial auch nicht her, besser sollte es allerdings gar nicht aussehen, da ansonsten viel von der Stimmung verloren gehen würde. Generell hat der Film einen sehr eigenen, dreckigen Look der durchaus seine Reize hat. Als Bonusmaterial bekommt ihr einen Teaser und eine Bildergalerie.
Ein intensiver Film, der Stellenweise nur schwer zu schauen ist und damit erreicht was er sollte. Er bringt dem Genre zwar nichts neues, kann aber an bessere Zeiten des Exploitation Kinos zurückerinnern.
7 von 10 ausgehobene Gräber