Alice im Wunderland (2009) [Polyband]
Als Alice (Caterina Scorsone) zehn Jahre alt war verließ ihr Vater sie und ihre Mutter (Teryl Rothery) ohne Ankündigung. Und deshalb kann, die mittlerweile erwachsene junge Frau, keinem Mann vertrauen. Seit jeher versucht sie ihren Vater zu finden, war dabei aber immer erfolglos. Dadurch hat sie aber nie Zeit für einen Freund gehabt. Nun hat sich allerdings einen liebenswerten Jungen kennengelernt. An dem Abend, an dem sie Jack (Philip Winchester) ihrer Mutter vorstellt streiten die beiden sich zum ersten mal. Er wollte ihr nämlich einen Ring schenken und sie zudem auch noch seiner Familie vorstellen. Alice kann aber immer noch keinem Mann trauen und schickt ihn weg. Kurz darauf verlässt sie die Wohnung, sieht dabei wie Jack von einigen Männern entführt wird und nimmt die Verfolgung auf. Dabei stürzt sie durch einen Spiegel in eine dystopische Welt voller merkwürdiger Menschen und Kreaturen.
Im Grunde kann man hier nur gewinnen. Eine SyFy Miniserie in der man Alice im Wunderland in eine dystopische Science-Fiction Story umgeschrieben hat. Was soll da noch schief gehen? Hmm… schaut euch das Cover an, das ist schiefgegangen. Caterina Scorsone und Andrew Lee Potts (Freakdog) als Hatter in den beiden Hauptrollen spielen so wie ihr es dem Cover nach erwarten könnt. Alice ist immer erstaun und ein bisschen ängstlich und der Hatter ist wie sein Darsteller, sehr talentfrei und uncharismatisch. Die beiden haben überhaupt keine Chemie, wie auch Scorsone zu Philip Winchester. Sie sind nicht lustig und Emotionen können sie auch nicht rüberbringen.
Wenn man aber davon absieht, dass die beiden Hauptfiguren und eine der wichtigsten Nebenfiguren so spannend spielen wie eine Tube Tomatenmark, dann haben wir hier einen ungemein unterhaltenden drei Stunden Epos vor uns. Erstmal ist da die tolle Idee. In dieser Miniserie wird Lewis Carrolls Geschichte als Vorgeschichte genommen. Die Geschichte spielt also nach den Büchern und in der Gegenwart. Das futuristische Wunderland ist das was 100 Jahre nach der original Geschichte aus ihm geworden ist. Irgendwie ziemlich cool. Die Flamingos sind mittlerweile elektrisch und allerlei anderer verrückter Kram erwartet den Zuschauer.
Wenn schon die Hauptdarsteller nicht überzeigen können, müssen das die anderen Figuren auffangen. Klappt hier auch meistens. Als Dodo gibt es niemand geringeren als Tim Curry (Sammys Abenteuer - Die Suche nach der geheimen Passage) zu sehen. Den weißen Ritter verkörpert Matt Frewer (Watchmen), der Catterpillar ist Harry Dean Stanton (Alien) und die rote Königin ist Kathy Bates (Misery). Hätte man doch nur bei den beiden Hauptfiguren ebenso Charismatische Schauspieler rangeholt, dann hätte ich echt nichts zu meckern.
Was mich aber neben der originellen und gut ausgeführten Story sehr und den ausgezeichnet ausgewählten Nebendarstellern sehr überrascht hat, sind die wirklich guten CGI‘s. Vor allem der Jabberwocky sieht fantastisch aus. Würde man bei SyFy die gleichen Animationen in den Original Movies präsentieren (zum Beispiel in Jabberwock) würden diese Streifen einiges an Reiz gewinnen.
Alice ist eine lohnenswerte Science-Fiktion / Fantasy Miniserie wenn ihr über die paar sehr schwachen Punkte hinwegsehen könnt. Dann bekommt ihr kurzweilige und originell Unterhaltung. Leider wird aber ziemlich viel Potential verschenkt und somit verpassen wir ein wirkliches Highlight.
Beide Teile wurden auf eine DVD gepresst und leider gibt es keinerlei Extras. Allerdings liegr der DVD eine sehr schicke Postkarte von dem Alice im Wunderland Comic von Splitter bei.
6,4 von 10 Sitzungen bei den beiden Brüdern