Superheroes (2011) [Eurovideo]
Mittlerweile sind über 300 Real Life Superheroes allein in den USA bekannt. So weit bekannt ohne Superkräfte (auch wenn einige etwas anderes behaupten) laufen normale Menschen (auch wenn einige etwas anderes behaupten) kostümiert durch die Straßen und retten Menschen vor verbrechen. Im vergangenen Jahr hat Mike Barnett sich dazu entschlossen eine Dokumentation über dieses Phänomen zu drehen. Dazu begleitete er den 33 jährigen Wachmann aus San Diego Mr. Xtreme, der Anführer seiner Xtreme Juste League (mehr Neunziger geht eigentlich nicht, Rob Liefeld ist stolz auf dich mein Junge) ist und einige andere bei ihrem alltäglichen oder besser allnächtlichen tun.
Diese Dokumentation ist durchaus sehr unterhaltsam und ich hatte viel Spaß beim schauen. Im Nachhinein fällt aber doch relativ negativ auf wie manipulativ der Film gestaltet wurde. In der ersten Hälfte sollen wir uns besser fühlen als die Helden. Es wird gezeigt wie der dicke Mr. Xtreme beim Joggen aus der Puste kommt und bei allen Helden wird noch mal betont das sie als Kinder selbst die Opfer von Gewalt waren und sich in ihre Comicwelt zurückgezogen haben. Die dusseligen Freaks versuchen sich also zu wehren und stellen sich dabei ziemlich doof an. Dann ist da zum Beispiel noch Master Legend, der ganz offensichtlich ein Alkoholproblem hat und generell ein totaler Creep ist.
Man findet es also lustig das sich diese erwachsenen Menschen, die ganz klar psychische Probleme haben zum Hampelmann machen. Darauf folgt dann aber der Teil in dem wir erfahren wie diese Leute so geworden sind und was für opfern sie dafür eingehen um anderen zu helfen. Es wird also ziemlich traurig und rührend. Der dritte Akt besteht dann daraus wie wir sehen, wie die Helden wirklich sind und was sie für normale Aktionen machen. Während auf der San Diego Comic Con sich Cosplayer die Beine in den Bauch stehen um Autogramme zu ergattern, treffen sich die echten Helden in den Slums der Stadt und helfen den Obdachlosen. Dabei kommt es zu einigen wirklich rührenden Momenten un man beschließt diese Dokumentation versöhnlich.
Ich finde es schade das man sich dazu entschlossen hat die Doku auf diese billige Weise zu editen, wie man es von Skandalreportagen aus dem Fernsehen kennt. Wäre nicht nötig gewesen, da die Personen genug hermachen um auch ohne solche Trickserreien zu unterhalten. Neben den echten Helden kommen noch Stan Lee zu Wort, genauso wie eine Polizistin und eine Psychologin. Wer mit der Manipulation kein Problem hat und darüber hinwegsehen kann, bekommt einige sehr schöne Momente und auch einige ehrliche Aussagen zu hören. Es ist schon interessant aber die Machart macht den tollen Eindruck leider ziemlich kaputt.
Die Doku wurde komplett deutsch synchronisiert. Wie für Dokumentationen typisch wurde der deutsche Ton locker über die Gespräche gelegt, der O-Ton ist dabei aber nicht im Hintergrund zu hören, kann aber ausgewählt werden. Von der Bildqualität her kann man nicht meckern, dafür fehlen leider Extras. Allerdings gibt es ein paar Trailer, unter anderem zu dem herrlich schrottigen Snow Beast.
6,9 von 10 Polizisten die sich weigern einen Autounfall zu untersuchen