The Uh-oh Show (2009) [8-Films]
Das Fernsehen verkommt immer mehr. Reality TV Shows reizen niemanden mehr und auch Game Shows müssen einen draufsetzen, damit noch jemand einschaltet. Da kommt die Uh-oh Show genau recht. Hier können die Kandidaten alles Gewinnen. Nur ein paar Quizfragen trennt sie von einem Haus, Traumreisen, schönen Frauen und einen Lebenslangen Geldvorrat. Der Einzige Haken an der Sache ist, wenn ein Kandidat eine Frage falsch beantwortet, wird zufällig ausgewählt welches Körperteil ihm chirurgisch unfachmännisch entfernt wird (weckt gewiße Asoziationen mit GWAR's Slaughterama). Die aufstrebende Reporterin Jill Burton (Nevada Caldwell), versucht alles um aufzudecken, das es nicht nur ein Spiel ist und die Kandidaten wirklich sterben, die geldgeilen Produzenten wollen sich das aber nicht bieten lassen.
Oft schon habe ich das Cover gesehen und war mir sicher das es nur irgendein Müll ist. Letztens habe ich aber gesehen, das es sich dabei nach langer Zeit mal wieder um einen Film von Splatterguru Herschell Gordon Lewis (Blood Feast) handelt. Kann putzig sein, kann aber auch ganz schön nervig werden. Muss jedenfalls mal angetestet werden. Und wie war es jetzt? Ziemlich spaßig. Aber auch ziemlich dumm und teilweise recht lahm. Die besten Momente sind die mit Lewis als alten Märchenonkel. Erstmal ne tolle Rolle und putzig wie er den kleinen Kindern Splattermärchen erzählt und zum anderen noch eine schöne Anspielung auf den Anfang seiner Karriere. Denn Zeitgleich mit seinen ersten Nudie Cuties drehte der Erwachsenenfilm Pionier auch Märchenfilme für Kinder. Ansonsten habe ich mich noch sehr über den Gastauftritt von Lloyd Kaufmann (The Toxic Avenger) als Pimp von einigen transsexuellen Prostituierten.
Der Rest ist leider zum Großteil Leerlauf, wenn man von den recht harmlosen blutigen Schweinereien und den noch harmloseren Sexwitzchen absieht. Da hätte noch mehr gehen können. Der Splatterkram ist aber schön cartoonish und nicht unlustig. Lustig ist auch wie, vermutlich absichtlich, CGI für die unnötigsten Dinge wie ein kleines Feuer benutzt werden, während teilweise auch komplizierter Splatteraktionen handgemacht sind.
Schauspielerisch kann man nichts erwarten und vom Plot bleibt schon nach wenigen Minuten nicht mehr allzu viel übrig. Wie gesagt es wäre mehr drin gewesen, aber trotzdem schön Lewis noch mal wieder zu sehen.
Durch das Bonusmaterial bekommt diese Veröffentlichung von 8-Films aber noch einigen Mehrwert. Ganz vorne mit dabei ist der Audiokommentar. Ich mag Kommentare zu Filmen eh gerne, aber hier spricht Lewis munter über seinen Film. Es ist süß wie begeistert der alte Mann ist. Manchmal redet er ein wenig Unsinn und erklärt Dinge die auch jedem Menschen klar sein sollte, der noch nie einen Film gesehen hat, aber man merkt ihm immer noch die Begeisterung für Trash und unabhängiges Filmemachen an. Ähnlich wie auch Lloyd Kaufmann ermuntert er junge Indie Filmemacher, gibt kleinere Tipps und freut sich über den Mist den er da verzapft hat. Genauo lustig ist es, wenn ihm auffällt das irgendwas nicht so geworden ist wie er es haben wollte. Sympathischer Mensch. Dazu kommt noch ein herrlich reißerischer Trailer und ein paar Behind-the-Scenes Impressionen.
Kein dolles Ding aber für Lewis Fans ein Muss und Kaufmann zu sehen ist ja auch immer unterhaltsam.
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