Die drei Fragezeichen - 156 – Im Netz des Drachen (Europa)
Dragoncourt, das Anwesen des exzentrischen Spiele-Programmierers Stephen Baron, steht zum Verkauf. Der Mann ist schwer erkrankt und hat sich nach Europa zurückgezogen. Doch der mit dem Verkauf der Immobilie beauftragte Makler ist verzweifelt, denn seltsame Dinge geschehen auf Dragoncourt. Ganz klar: hier müssen die drei erfolgreichen Detektive aus Rocky Beach ermitteln! Die Recherchen führen Justus, Bob und Peter in die fantastische Welt des Online-Games "Im Land der Drachen".
Durch den Brief in einer Lokalzeitung, die ihnen von Ryan Holbrooke (dem Makler) überreicht wird erfahren sie von einem Rätsel, das so hoffen die drei Jungs etwas Licht in die seltsamen Vorkommnisse auf „Dragoncourt“ bringen soll. Die Rätselhinweise beziehen sich dabei auf bestimmte Orte des Spieles, die sie mit ihrem eigens angelegten Account besuchen müssen. Bereits am ersten der genannten Bereiche der Spielwelt, dem sogenannten „Haus des Hexers“ wird ihnen eines klar, die Orte und Gegenstände „Im Land der Drachen“ haben exakte Ebenbilder in der echten Welt auf dem ehemaligen Anwesen von Steven Baron.
Durch ihre Ermittlungen sowohl virtuell als auch auf den Ländereien kommen die Detektive auf die Spur einer sehr alten Sammlung wertvoller Gegenstände, dem „Drachenschatz“ dieser wurde vor sehr vielen Jahren bei einer Ausstellung im Museum of Ancient Art in Los Angeles gestohlen und ist seither verschwunden. Mit Hilfe eines alten Gemäldes, welches in beiden Welten existiert finden sie den geheimen Ort an dem der Schatz versteckt sein soll, doch waren sie nicht die einzigen „Jäger des verlorenen Schatzes“.
Zum Glück heißt diese Folge nicht „der Drache im Netz“ hatte ich noch gedacht. Das war allerdings bevor ich das Cover zur neusten Folge der drei Fragezeichen in Augenschein nehmen durfte und noch weit bevor ich diese gehört hatte, denn in dem Moment wurde mir klar, dass es hier wirklich um das von uns allen (besonders uns Bloggern) so geliebte Internet bzw. ein MMORPG gehen dürfte. Es ist bestimmt kein Zufall, das die Folge etwa eine Woche nach der diesjährigen gamescon erscheint, behandelt sie ja indirekt eines der beliebteren Genres der Spieleindustrie.
Fußball, Handys, Internet und nun Computerspiele. Die meisten Ansätze Europas ein „hippes“ Thema in eine spannende Folge zu verwandeln gehen leider leicht daneben. Das liegt besonders, wie auch dieses Mal daran, dass es zu bemüht oder aufgesetzt wirkt, wenn Begriffe wie „Avatar“ oder „Internettelfonie“ zunächst für das jüngere Publikum erklärt werden müssen (bzw. möglicher Weise auch eher für die älteren Hörer). Der nette Rätseltext und auch der Ansatz, dass die Ermittlungen auf zwei Ebenen stattfinden würden hatte mein Interesse in der ersten halben Stunde geweckt, leider wird die Knobellei nicht konsequent genug weiter verfolgt und tritt im Endeffekt hinter den Verstrickung beider Welten zurück was der Geschichte etwas an Spannung entzieht.
Ich finde die Idee nicht grundlegend schlecht, ein neues Medium in einer Reihe wie den drei Fragezeichen zu thematisieren, nur stellt man sich bei einem derart visuellen Medium wie Computer- und Videospielen, damit eher selbst ein Bein, weil es meiner Meinung nach einfach nicht sehr spannend ist, sich vorzustellen wie drei Teenager vor dem Rechner ein Onlinegame zocken (das ist für viele ja nicht mal alleine spannend genug).
Die 156. Folge der drei jungen Kalifornier, wird mit Sicherheit ihre Liebhaber finden konnte für mich allerdings weder genug Spannung noch Interesse entwickeln um wirklich unterhaltsam zu sein, vieles wirkt zu konstruiert als das es einer wirklich glaubwürdigen Welt entsprungen sein könnte. Einzig eine nette Wendung in den letzten fünf Minuten entließ mich mit einem gewissen Gefühl mittelmäßiger Unterhaltung.
5.8 von 10 Nachtelfpriesterinnen aus Kalimdor