Der Sexbaron von St. Pauli (1979) [WVG Medien]
Ronnie (Herbert Warnke) hat die letzte Zeit im Knast verbracht, keine schöne Zeit für ihn, aber wer wie er ständig am betrügen ist muss damit rechnen. Jetzt ist er wieder frei und es dauert nicht lange, da ist er schon wieder verkleidet und versucht hübschen Damen Sex und Geld abzuluchsen. Dabei trifft er andauernd auf Sonja (Margit Rauthe), eine weitere attraktive Trickbetrügerin. Doch obwohl sie so toll zusammenpassen und sich immer wieder treffen, finden sie nie zusammen, da sie immer in einer anderen Rolle (oder Person) stecken.
Dieser Film aus der späten Phase der deutschen Sexklamotte, wird sicherlich oftmals als dämlicher Klamauk abgetan. Doch “Laß' knacken Schätzchen“ von Jürgen Enz (Wo der Wildbach durch das Höschen rauscht - Witwen-Report) ist viel mehr, zumindest wenn ich den Film richtig interpretiere, was nicht der Fall sein muss. Die Handlung dieses missverstandenen Werkes zeigt einmal mehr auf, wie oft wir die wahre Liebe verpassen, da jeder von uns eine Maske trägt. Somit wird das Trickbetrüger Pärchen ein Sinnbild davor, wie wir uns selbst aus dem Weg gehen, ja oftmals völlig in fiktiven Persönlichkeiten verlieren, während die Antwort auf unsere Träume doch meist so nahe liegt. Andererseits könnte der Film auch als eine gelungene Werbung für leckere Würstchen interpretiert werden. So oder so ist der Film zwar falsch verstanden von den meisten Kritikern, jedoch bleibt es in jedem Falle eine halbgare Angelegenheit.
In den Hauptrollen und in vielen Nebenrollen begleiten wir Herbert Warnke (Portugiesische Feigen) und Margit Rauthe (Die süssen mit den kleinen Muschis) bei ihrer Suche nach wahrer Erfüllung, die die beiden aber nicht in schnellem Sex oder ergaunertem Geld finden. Die beiden trauen sich extrem albern zu sein, man könnte sagen davon sprechen, dass sie sich “zum Affen machen”. Besonders gut sind die beiden dabei allerdings nicht. Es fehlt dem Film völlig an Starpower, denn nicht mal Berühmtheiten des Genres konnten gewonnen werden. Die Sexszenen sind genauso öde, wie übertrieben dämlich. Kein doller Film, fast sogar ein dicker Reinfall, vor allem da man nicht viel aus dem Hamburger Setting macht, auch wenn am Rande selten mal ein paar echte Hamburger Originale zu sehen sind. In diese Richtung hätte man den Film stark ausbauen müssen um etwas eigenständiger und interessanter zu wirken.
Das Bild der DVD ist durchaus ausreichend und neben dem bekannten Booklet gibt es insgesamt noch Elf Trailer zu: “Hausfrauen-Report Teil 6“, “Gestatten, Vögelein im Dienst“, “Jagdrevier der scharfen Gemsen“, “Aus dem Tagebuch einer 17-jährigen“, “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen", "Die heißen Nächte der Josefine Mutzenbacher“, “Liebesvögel“, “Zwei Kumpel in Tirol“, “Hausfrauen-Report Teil 4“, “Wenn Mädchen mündig werden“, “Die munteren Sexspiele unserer Nachbarn” und der Alpenglühn TV Werbespot.
3,4 von 10 abgeschleckte Würstchen