Goldrausch in Alaska (1980) [Schröder Media]
Ein großer Autor seiner Generation sollte er werden, doch vorher musste Jack London (Jeff East) das Abenteuer erleben, dass später den Stoff seiner ersten Erfolgsromane sehr stark inspirieren sollte. Im Jahre 1898 (oder 1879 wie das Backcover uns Glauben machen will), London war gerade erst 21 Jahre alt, brach das Goldgräber Fieber im kanadischen Klondike Territorium aus und er lies sich davon anstecken. Mit einem Freund macht er sich auf zum Yukon, doch schon auf dem Wort dorthin kommt er mit dem ehemaligen Priester Soapy Smith (Rod Steiger) in Konflikt, da er einen Hund vor dessen Schergen rettet. Damit beginnen seine Probleme aber erst und vor ihm steht noch ein beschwerlicher Weg.
Mit Klondike Fever hat Peter Carter Jack Londons Lebensphase verfilmt, die starken Einfluss auf seine beiden Romane “The Call of the Wild” und “White Fang” hatten. Dadurch erklärt sich auch woher Londons immer sehr plastischen Beschreibungen der Natur und dem Leben in der Wildnis kommen. Das harte Leben der Goldschürfer wird glaubhaft aufgezeigt, auch wenn sich der Film dann doch eher mit sicherlich etwas übertriebenen Streitereien zwischen London und anderen Goldgräbern aufhält. Viel merkwürdiger und störender, ist aber der völlig deplazierte Humor. Da wird Jack schon mal von fiesen Hinterwäldlern mit Waffen verfolgt und plötzlich setzt alberne Musik ein und es werden peinliche Sprüche geklopft. Ziemlich daneben, da somit die Dramaturgie vollkommen zerledert wird. Gemeinsam mit der stümperhaften Kameraführung sind die ständig torpedierten dramatischen Momente die größten Probleme. Der Look des Films ist nämlich wirklich schrecklich. Über einige Strecken könnte man wirklich denken eine Fakedoku zu sehen oder sogar einen Amateurstreifen. Dafür sind die Kulissen sehr glaubwürdig, genauso wie die Kostüme.
Spielerisch ist der Goldrausch ziemlich gut. Jeff East (Pumpkinhead) ist ein cooler Held und sehr sympathisch. Als schlichter aber doch recht einschüchternd wirkender Fiesling kommt Rod Steiger (Mars Attacks!) gerade recht und auch in den meisten Nebenrollen sind Leistungen zumindest ganz okay. Ich weiß nicht so recht wie ich den Film bewerten soll, da er eigentlich doch seine Reize hat, die Naturbilder sind gelungen, die Kulissen sind schön und auch die Darsteller wissen meist was sie tun. Der Aufbau des Film kann aber keinen Blumentopf gewinnen, da die Story meist ziellos und tempoarm wirkt. Im Ansatz passt hier also einiges, über die gesamte Laufzeit tun sich immer mehr Ungereimtheiten und kleinere Ärgernisse auf. Also wohl eher etwas für härtere Abenteuer Fans.
Auf der DVD von Schröder Media befindet sich noch eine alternative, gut 10 Minuten längere US Version, bei der ihr zwar auf die deutsche sehr gut gewordene Synchro verzichten müsst, aber den Film in voller Länge und in viel besserer Bildqualität bekommt. Zudem gibt es noch eine Trailershow mit unter anderem “Strigoi - The Undead” und “Türkisches Gambit”.
5,6 von 10 tote Verlierer