Das rote Zimmer - Lovecrafts dunkle Idole 2 (Festa)
Lange ist es her, dass der Festa Verlag mit dem Erzählband „Lovecrafts dunkle Idole“ die Reihe „H.P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ einleitete. Nun ist ein weiterer Band erschienen, der sich mit Geschichten auseinandersetzt, die Lovecraft selbst in Briefen und Essays lobend hervorgehoben hat. Alle Geschichten einzeln zu Reviewen verkneife ich mir hier mal, obwohl ich der Meinung bin, dass jede einzelne eine eigene Besprechung verdient hätte.
Lange ist es her, dass der Festa Verlag mit dem Erzählband „Lovecrafts dunkle Idole“ die Reihe „H.P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens“ einleitete. Nun ist ein weiterer Band erschienen, der sich mit Geschichten auseinandersetzt, die Lovecraft selbst in Briefen und Essays lobend hervorgehoben hat. Alle Geschichten einzeln zu Reviewen verkneife ich mir hier mal, obwohl ich der Meinung bin, dass jede einzelne eine eigene Besprechung verdient hätte.
Der Verlag beweist wieder einmal ein Händchen in der Auswahl der Stories. Ich kann von keiner Geschichte behaupten, dass sie mir nicht auf irgendeine Weise gefallen hätte. Alle fügen sich zu einem Gesamten zusammen, dass dem geneigten Leser ein noch deutlicheres Bild der literarischen Vorstellung von H.P. Lovecraft und seiner Vision des kosmischen Grauens, die die Horrorliteratur der Moderne nachhaltig beeinflussen sollte, verschafft.
Dieses Grauen manifestiert sich nach Lovecraft nicht in psychischen Störungen des jeweiligen Protagonisten, sondern ist „wahrhaftig“. Und obwohl ich den psychischen Horror sehr schätze und in vielen Fällen sogar bevorzuge, ist es immer wieder schön auch mal eine real existierende Bedrohung vor sich zu haben, auch wenn diese noch so fantastisch sein mag. Die Kunst besteht schließlich darin, diese Wesen und Gegebenheiten so zu beschreiben, dass sie realer erscheinen, als das, was vor der Haustür auf einen wartet und ohne das man zuviel preisgibt, da es sonst schnell lächerlich werden kann. Lovecraft verstand das wie kein Zweiter und dieser Band bietet Gelegenheit zu erfahren, woher er viele seiner Inspirationen (auf literarischer Ebene) nahm.
Neben einigen sehr bekannten Namen wie Edgar Allen Poe (Die Auslöschung des Hauses Usher), H.G. Wells (Das rote Zimmer) oder Robert Louis Stevenson (Die Leichenräuber) finden sich auch unbekanntere Autoren, von denen einige Namen aller Wahrscheinlichkeit Pseudonyme waren. Hervorheben möchte ich hier Mearle Prout (Das Haus des Wurmes), sowie Henry Ferris Arnold (Telegramm in der Nacht) und Arthur Machen (Die Weißen Gestalten). Dies sind allesamt Geschichten, die mich sehr beeindruckt haben, auch wenn sie (im Falle von Das Haus des Wurmes) hier und da kleine Schwächen aufweisen. Allerdings kann ich wie bereits erwähnt jede Geschichte ohne Einschränkung empfehlen.
Großes Lob auch an die Übersetzer. Wenn man es schafft bis zu 150 Jahre alte Geschichten durch seine Übersetzung so frisch und lebendig zu halten, dass der Eindruck entsteht, sie wären erst vor kurzem geschrieben worden und somit sowohl zur besseren Lesbarkeit beiträgt, als auch Sorge trägt, dass das Grauen sich voll entfalten kann, der hat sich größten Respekt verdient.Der Inhalt des Bandes ist somit außerordentlich gut gelungen.
Selbiges gilt im Übrigen auch für die Aufmachung. Das Buch kommt als Hardcover mitsamt Lesebändchen und einem wirklich sehr coolen Schutzumschlag der zwar aus PVC besteht, aber den Eindruck erweckt, als wäre er aus Leder gefertigt. Ein Buch mit dieser Art von Geschichten MUSS genauso aufgemacht sein, da es ungemein zur Authenzität des Ganzen beiträgt. Wenn ich 150 Jahre alte Horrorgeschichten lesen will, dann am liebsten in einem schweren, in Leder gebundenen Band. Nun gut, es ist zwar nur PVC, aber es sieht verdammt gut aus und ist außerdem vegan (Yeah!). Es macht unglaublich viel Spaß das Teil einfach nur in die Hand zu nehmen und darin zu blättern. Außerdem sieht es verdammt cool im Regal aus :)
Für den Inhalt würde ich 8, 5 Punkte vergeben, aber aufgrund der wunderschönen Aufmachung gibt’s nen Extrapunkt und somit kommen wir auf
9,5 von 10 Briefen an Fritz Leiber Jun.