Experiment Zero (Innovative Fiction)
Ein junger Mann erwacht in einer Forschungsanlage. Sein Gedächtnis ist gelöscht worden und er ist allein. Zumindest wenn man von der Künstlichen Intelligenz „Aurora“ absieht, die dem „Probant 77“ benannten Hauptdarsteller über verschiedene Etagen mit immer schwieriger werdenden Herausforderungen das Leben zur Hölle macht. Was genau das Ziel von „Aurora“ und dem „X-Xes Erfahrungs- und Bildungspark“ ist, darüber kann zunächst nur spekuliert werden. Worüber sich „Probant 77“ allerdings sehr schnell klar wird, ist dass es für ihn in diesem perversen Spiel um Leben und Tod geht.
Ein junger Mann erwacht in einer Forschungsanlage. Sein Gedächtnis ist gelöscht worden und er ist allein. Zumindest wenn man von der Künstlichen Intelligenz „Aurora“ absieht, die dem „Probant 77“ benannten Hauptdarsteller über verschiedene Etagen mit immer schwieriger werdenden Herausforderungen das Leben zur Hölle macht. Was genau das Ziel von „Aurora“ und dem „X-Xes Erfahrungs- und Bildungspark“ ist, darüber kann zunächst nur spekuliert werden. Worüber sich „Probant 77“ allerdings sehr schnell klar wird, ist dass es für ihn in diesem perversen Spiel um Leben und Tod geht.
Mit „Experiment Zero“ liegt mir nun ein weiteres Hörspiel von Innovative Fiction vor. Nachdem ich von „Der Fluch 1“ bereits durchaus begeistert war, war ich sehr gespannt mehr von dem kleinen Label zu hören. Bereits während des ersten Hördurchlaufs fiel mir jedoch auf, dass „Experiment Zero“ nicht ganz mit „Der Fluch“ mithalten kann und war auch etwas enttäuscht. Allerdings verfolgen beide Hörspiele auch vollkommen verschiedene Ansätze und so musste ich, als ich zum Ende der Geschichte kam, meine Meinung dann doch ein wenig revidieren.
Zunächst einmal fällt die Anzahl der Rollen und der Sprecher doch sehr gering aus. Das ist jedoch kein Problem, solange diese voll und ganz überzeugen können. Darin liegt allerdings auch schon der erste Knackpunkt. Während Karen Schulz-Vorbach in der Rolle von „Aurora“ wirklich glänzt und sich von einem überfreundlichen Computerprogramm in eine sadistische Mordmaschine verwandelt, kann Tobias Diakow als „Probant 77“ nicht so ganz überzeugen. Nicht, dass er ein schlechter Sprecher wäre, aber seine Performance ist einfach sehr gleichförmig und in einigen Szenen zur Mitte des Hörspiels wirkt einiges sehr aufgesetzt. Manchmal neigt der Hauptcharakter auch sehr zur Großmäuligkeit. Aber hey, ich habe die letzten 20 Jahre lang genug TKKG Hörspiele gehört, um mich davon nicht mehr zu sehr stören zu lassen, bin nur irritiert wenn das Großmaul mal NICHT Tarzan bzw. Tim heißt und jedem der ihm dumm kommt erstmal den Arm auskugelt.
Ein anderes Problem habe ich damit, dass das Hörspiel für meinen Geschmack etwas zu viel Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen. Die Atmosphäre finde ich eigentlich von Beginn an dicht genug, so dass man für deren Aufbau nicht all zu viel Zeit benötigt. Das wird auch so gehandhabt, allerdings plätschert das Hörspiel an vielen Stellen einfach zu sehr vor sich hin und es gibt auch einige, in meinen Augen, unnötige Passagen, auf die ich auch hätte verzichten können, da sie in meinen Augen die Story nicht voranbringen und das Ganze eher bremsen. So als wären sie nur Füllmaterial.
Das, was das Ruder dann für mich dann doch wieder herumreißt ist der ziemlich coole Twist am Ende. Der wäre allerdings noch wesentlich wirkungsvoller gewesen, wenn ich nicht diese Probleme mit dem Hauptcharakter gehabt hätte. Wäre er über die Länge des Hörspiels nur ein wenig sympathischer gewesen und hätte ich wirklich um ihn gebangt und mit ihm mitgefiebert, wäre diese Wendung, die zwar hier und da immer mal wieder angedeutet wird, noch effektiver und beeindruckender. Vielleicht ein wenig unrealistischer, aber in seiner Schockwirkung noch ein wenig krasser. Und damit wir uns richtig verstehen: Ich meine den Twist am Ende der Geschichte (Siehe Track „Level 99: Showdown“). Ich betone das deshalb, da es in der Story bereits vorher einen anderen kleineren Twist gibt. Mit dem hatte ich aber schon die ganze Zeit über gerechnet und war überrascht, dass er dann vergleichsweise früh aufgedeckt wird, da ich davon ausgegangen war, dass er den Schlusspunkt setzen sollte. Eigentlich recht clever, wenn ich so drüber nachdenke. Zumindest dann wenn es beabsichtigt war (Bestimmt! :-) ).
Hin und wieder gibt es auch wieder recht humorvolle Passagen, die das Geschehen etwas auflockern. Das tut dem Ganzen recht gut, da die bereits erwähnten Längen sonst wohl noch mehr auffallen würden.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es kein schlechtes Hörspiel ist, sich aber durch viele Kleinigkeiten selbst daran hindert, ein wirklich großartiges Hörspiel zu sein.
Trotzdem kann ich nur empfehlen, mal reinzuhören. Hörspiele kosten schließlich nicht die Welt und Innovative Fiction ist noch ein kleines Label, das allerdings jede Menge Potenzial besitzt und jede Form von Unterstützung gebrauchen kann.
7 von 10 Siegerkuchen