Donnerstag, 24. Februar 2011

Black Swan (2010)

Im Psychothriller BLACK SWAN von Darren Aronofsky (Requiem for a Dream, The Wrestler) bekommt die junge Ballerina Nina (Natalie Portman) die wohl wichtigste Rolle ihres Lebens, eine Doppelbesetzung in „Schwanensee“.Dabei muss sie sowohl den unschuldigen weißen als auch den dämonischen schwarzen Schwan verkörpern.
Wo die Darstellung des weißen Schwans ihr absolut keine Probleme bereitet ist es sehr schwer für sie sich selbst fallen zu lassen und in der Rolle des schwarzen Schwans aufzugehen. Der Ballettdirektor, der Nina sehr gern in dieser Besetzung sehen möchte und auch ein angedeutetes Interesse an ihr hat, versucht verzweifelt ihre innere Blockade zu überwinden. In ihrer ohne hin schon verzweifelte Lage gesellt sich darüber hinaus noch die neue Tänzerin Lily (Mila Kunis), die alles zu haben scheint was Nina fehlt und somit eine indirekte Bedrohung darstellt. 

Die innere Anspannung, der Druck auf sie und ihre Unfähigkeit ihre dunkle triebhafte Seite freizulassen, treiben sie in einen selbstzerstörerischen Prozess, der immer mehr die Grenzen zwischen Realität und Wahn verzerrt. Ihre Mutter als einer der Faktoren, war in ihrer Jugend selbst eine Tänzerin und gab dies wegen der Schwangerschaft mit Nina auf. Dadurch möchte die Mutter, auch wenn sie dies nicht offenkundig macht, unbedingt das ihre Tochter erfolgreich ist, was sich in einer Überbehütung eben jener äußert. Das führt dazu, dass Nina, so scheint es dem Zuschauer, nie Zeit oder Gelegenheit hatte sich in ihrem eigenen Initiationsritus zu entwickeln oder ihre eigene sexuelle bzw. triebhafte Seite zu entdecken. Durch den inneren Konflikt zwischen der übertrieben heilen und frigiden Welt, die durch die Mutter vermittelt wurde und der Auslebung ihrer eigenen dunklen Seite entsteht ein schweres psychisches Problem.
Dieses psychologische Drama, der Wahn und die Verzweiflung werden unheimlich gut von Nathalie Portman in Szene gesetzt, versteht sie es doch genau, in nur wenigen Frames zwischen Ekstase und Verzweiflung zu wechseln. Der Zustand ihrer Seele ist allerdings nicht nur durch ihr Verhalten geprägt auch ihre eigene körperliche Verwandlung, die sie in wahnhaften Zuständen erlebt, wird dem Konflikt von Unschuld und Obsession als symbolische Komponente mit angehängt.
Meiner Meinung nach ist BLACK SWAN ein psychologischer Thriller mit Tiefgang, einer ausgefeilten psychologischen Symbolik (á la Aronofsky) und einer klasse Besetzung.

8.7 von 10 schwarzen Schwänen

Academy Award Nominee: 
Best Picture,
Directing,
Leading Actress (N. Portman),
Cinematography,
Film Editing