Dienstag, 1. Februar 2011

Welten des Schreckens #3 - Argstein (Weissblech Comics)

Welten des Schreckens #3 - Argstein (Weissblech Comics)

Der Förster und Monsterjäger Gereon ist mit seiner „Auszubildenden“ Krista auf dem Weg ins Dorf Siebenöd, wo ein merkwüdiges Säuglingssterben die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Gereon glaubt auch schon bald die Verantwortliche für dieses Verbrechen gefunden zu haben. Aber ob er mit seiner Vermutung wirklich richtig liegt?

Von Weissblech Comics kannte ich bislang nur ihre Ausgabe vom Gratis Comic Tag, war aber recht angetan von den drei Kurzgeschichten und wer Titel wie „Notgeile Töchter des Atoms“ in seinem Programm hat, hat bei mir sowieso schon mal einen Stein im Brett. Nun liegt mir „Argstein: Albtraum unterm Berg“ aus der „Welten des Schreckens“ Reihe vor. Das Ganze ist als Abum erschienen und anders, als die ersten beiden Ausgaben beinhaltet es auch nur diese eine Geschichte, anstatt mehrerer Kurzgeschichten. Dafür kommt die Geschichte aber auch auf 68 Seiten. Die Argstein Geschichten kannte ich bislang auch noch nicht, weshalb ich zu den Charakteren und zum Setting nur das berichten kann, was ich aus diesem Album herauslesen kann.
Gereon der Förster ist ein recht raubeiniger Genosse, der auch ziemlich cool daherkommt, schnell mit der Flinte zu Hand ist und ständig einige Beleidigungen auf Lager hat. Ein typischer Action Held eben, nur mit etwas mehr Verstand. Zumindest so lange, bis es zur Auflösung des Ganzen kommt und er ziemlich verwirrt und ungehalten reagiert.
Krista ist die Tochter des Barons (Was für ein Baron wird in dem Album nicht erwähnt, aber ich vermute von Argstein). Sie ist angehende Monsterjägerin und begleitet Gereon, um von ihm zu lernen. Sie ist nicht das verwöhnte Balg eines Monarchen, sondern durchaus eine schlagkräftige Unterstützerin von Gereon, die zwar immer sein „Lehrmädchen“ ist, aber ihm durchaus Paroli bieten kann. Und auch wenn er es nie zugeben würde, so ist ihm Krista doch scheinbar ein wenig ans Herz gewachsen.
Die Story ist angesiedelt in einem mittelalterlich/folkloristischen Setting, das seine ganz eigene Atmosphäre zu erzeugen weiß. Nichts wirkt auf mich wie von irgendwoher abgeschaut. Es spielt in seinem eigenen kleinen Kosmos voller folkloristischer Figuren, wie Alben, Trollen oder dem Butzemann (kein scheiß!).
Die Story an sich ist absolut in Ordnung, nichts allzu Weltbewegendes, aber auch nicht vollkommen banal. Lediglich gegen Ende als Twist auf Twist folgt, fühlte ich mich ein wenig erschlagen. Nicht überfordert aber es hat mich doch etwas gestört, wie viele Personen und Wesen letztendlich in die Geschichte verwickelt sind. Gereon hat in diesem Moment genau meine Gedanken ausgesprochen:“Was zum Teufel geht hier vor?“. Wie gesagt: Nicht, dass es kompliziert gewesen wäre, aber es machte auf mich den Eindruck, als sei es etwas aufgesetzt.
Absolut in Ordnung geht übrigens der Humor, bei dem ich jetzt zwar nicht lauthals auflachen musste, aber ein leichtes Lächeln ist mir ab und zu schon über die Lippen gehuscht. Somit passt sich der Humor auch gut dem Gesamtbild an und es wird nie zur kompletten Parodie. Sehr gut!
Eckart Breitschuhs Artwork geht auch vollkommen klar, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sich der ein oder andere nicht viel damit anfangen kann.
Somit war mein erstes „richtiges“ Weissblech Comics Erlebnis durchaus positiv und ich fühlte mich recht gut unterhalten. Mal sehen wie die anderen Sachen aus dem Programm sind. Ich bin jedenfalls gespannt.

6,5 von 10 rasierten Zwergen