Fall Nummer 159, Archiv von Bob Andrews. Es gehen merkwürdige Dinge vor sich, seit vor einige Tagen Nachts ein Unbekannter in die Zentrale auf dem Schrottplatz eingebrochen ist. Obwohl Justus und sein Onkel in jener Nacht versuchten den Täter zu stellen, konnte er ihnen entkommen. Auf den ersten Blick schien nichts zu fehlen, alle Akten und Fallgegenstände waren unberührt.
Wer ist der Unbekannte im 159. Fall der drei erfolgreichen Detektive aus Rocky Beach? Wie von Geisterhand erscheinen verschlüsselte Botschaften auf dem Computerbildschirm in der Zentrale. Justus' Ehrgeiz ist geweckt und die drei ??? beginnen zu ermitteln. Sie lösen die komplizierten Rätsel des Unbekannten und folgen seiner Spur. Dabei werden die drei Jungen immer tiefer in dubiose Machenschaften verstrickt. Als sich herausstellt, dass ein guter Freund von ihnen als Täter infrage kommt, stehen Justus, Peter und Bob vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie ihren Freund ausliefern oder der Polizei die Wahrheit verschweigen.
Die Polizei ist in diesem Fall jedoch alles Andere als vertrauenswürdig. Ganz ähnlich wie in Filmen, wie beispielsweise Martin Scorseses oscarprämierter Thriller "Departed", ist der Unterschied zwischen gut und böse in diesem Fall schwer zu erkennen. Die Hüter von Recht und Ordnung sind sonst immer ein Fels in der kalifornischen Brandung, jedoch scheinen sie diejenigen zu sein, die im Hintergrund die Fäden in der Hand halten. Eine erschütternde Erkenntnis für die drei Jungen und eine tolle Idee für die Hörer. Durch die Verstrickung von Polizei und Verbrechen ist die Bedrohung zunächst relativ ungenau und dadurch jedoch gut spürbar. Natürlich ist der Vergleich mit dem genannten Film etwas optimistisch gewählt, denn letzten Endes kann die Spannung nicht den zweiten Akt lang gehalten werden und jene mysteriösen Umstände werden schnell klar. Doch ist es eine erfrischende Abwechslung, mal einen neuen (wenn auch aus anderen Medien bekannten) Ansatz im Universum der jungen Spürnasen mit zu erleben.
Nicht nur die Straßen sind ein raues Pflaster, auch diese Episode zeigt sich stellenweise etwas kratzig. Es gibt erneut einige recht unglaubwürdige Begebenheiten, beispielsweise der "Hack" des Computers in der Zentrale oder das es nicht möglich zu sein scheint, dass ein benachbartes Department die Beamten eines anderen auf kriminelle Aktivitäten überprüft. Darunter leidet ein wenig die ansonsten gelungene Atmosphäre. Solcherlei Eigenheiten in der Erzählung sind vorallem dem Buch von Andre Minninger geschuldet, der gelegentlich gern fiktionale Ausflüge mit der Serie unternimmt.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt hätte der Pate vielleicht gesagt, wenn ihm ein längeres Leben vergönnt worden wäre. Der neue Fall von Justus, Peter und Bob punktet mit einer unterhaltsamen und neuen Sichtweise auf einige Charaktere, sowie einem Blick in die Leben hinter den blauen Uniformen. Eine Folge die man sich gern einmal anhören, welche ihr Niveau aber nicht durchgängig hoch halten kann.